Nachhaltiges Österreich

Nachhaltige Mobilität im Urlaub

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Der Tourismus macht jährlich 7% des österreichischen Bruttoinlandprodukts aus – Tendenz steigend. Das steigende Gästeaufkommen und der anhaltende Wettbewerbsdruck erfordern nachhaltige Lösungen. 

Mobilitätsverhalten im Tourismus

Eine Gästebefragung des Tourismus-Monitor Austria zeigt, dass rund 75% der inländischen und ausländischen Touristen mit dem Auto an- und abreisen. Nur 7% nutzen die Bahn/den Bus oder das Flugzeug um an ihr Ziel zu kommen. In der Befragung wurden Sommer- und Wintergäste unterschieden, jedoch gibt es nur minimale Abweichungen zwischen diesen zwei Gruppen.

Statistik Verkehrsmittel
© bmwfw

Dass das Auto das beliebteste Reiseverkehrsmittel ist, kann vielfältige Gründe haben. Einerseits sind Bus/Zugtickets oder gar Flugtickets deutlich teurer als die Benzinkosten für das Auto. Andererseits präferieren viele Menschen die Bequemlichkeit im eigenen Auto und haben so die Gewissheit für ihr Gepäck genügend Stauraum zu finden – was in öffentlichen Verkehrsmitteln oft nicht der Fall ist.

Das große Problem für das Klima und die Umwelt ist tatsächlich der An- und Abreiseverkehr und nicht die lokale Mobilität. Daher sollte an Lösungen für diese Problematik gearbeitet werden und der Fokus nicht so stark auf regionale Möglichkeiten gelegt werden.

Lösungsansätze für eine nachhaltige Tourismusmobilität  

Geschlossene Reisekette

Besonders wichtig für die Auswahl des Reiseverkehrsmittels sind der Preis, der Komfort und die Reisezeit. All diese Faktoren sollten in den öffentlichen An- und Abreisemitteln deutlich verbessert werden. Das Preiszustandekommen sollte transparent gemacht werden, damit Gäste sehen, wofür sie ihr Geld ausgeben. Auch die Reisezeit spielt für viele eine wichtige Rolle, denn oft ist es so, dass man zwischen zwei anschließenden Zügen drei Stunden Zwischenaufenthalt hat, den man eigentlich vermeiden möchte. Die Anschlusszüge sollten an besonders stark genutzten Tourismusstrecken mit den sonstigen Zügen übereingestimmt werden, um lange Wartezeiten deutlich zu verkürzen. Zu guter Letzt spielt besonders der Komfort eine große Rolle, wenn es ums Reisen geht, daher sollte in Bussen und Zügen mehr Platz für allfälliges Gepäck bereitgestellt werden. 

Ausbau der Infrastruktur

Auch, wenn sicherlich mehr als 7% die öffentlichen Verkehrsmittel zum Reisen nutzen würden – oft bietet sich gar nicht die Möglichkeit dazu an. Sehr gut zu beobachten ist dies im österreichischen Tourismus, denn die großen Städte und Orte sind zwar öffentlich zu erreichen, möchte man allerdings in einen etwas abgelegeneren Ort fehlt einfach die Verbindung. Daher sollte das öffentliche Verkehrsnetzwerk ausgebaut werden, um auch Reisen aufs Land zu ermöglichen.  

Bessere Informationsmöglichkeiten für Touristen

Die Informationsbeschaffung ist für den Gast von höchster Priorität, denn, wenn er ein Angebot nicht kennt, kann er es auch nicht nutzen. Hierzu eignet sich beispielsweise eine Mobilitätskarte mit GPS, bei der der Gast immer genau sieht, wo er sich gerade befindet und welche Verkehrsmöglichkeiten es in der Umgebung gibt. Eine andere Möglichkeit wäre es, Tourismusvertreter bei der Gestaltung von Informationsbroschüren zum Verkehrsangebot einzubinden.
 

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