Nachhaltiges Leben

Millionen Kinder werden in globaler Industrie ausgebeutet

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Die Gemeinwohlstiftung COMÚN bereitet zum Thema ‚Ausbeutung in der Textilindustrie‘ die „Österreichischen Konsumdialoge 2023“ vor. Der Fokus wird auf heimischen Alternativen liegen. 

Während der Corona-Pandemie hat die Anzahl der Kinder, die arbeiten müssen, weiter zugenommen. Über 160 Millionen Kinder im Alter zwischen fünf und 17 Jahren arbeiten, was bedeutet, dass Kinderarbeit fast jedes zehnte Kind weltweit betrifft.

Am 20. November wird der UN-Kinderrechtskonvention gedacht. Diese Konvention soll Kinder unter anderem vor wirtschaftlicher Ausbeutung schützen.

Gefährliche Arbeitsbedingungen

70% der arbeitenden Kinder arbeiten in der Landwirtschaft, wo sie neben Kakao, Kaffee, Palmöl und Zucker, auch Baumwolle für unsere Kleidung ernten müssen. In der Industrie, zum Beispiel in Nähfabriken für Kleidung, arbeiten weitere 10%. Den Kindern wird wertvolle Ausbildungszeit gestohlen. Außerdem wird ihre Gesundheit gefährdet, denn sie kommen mit giftigen Chemikalien und Pestiziden in Kontakt. Es kommt immer wieder zu Bränden in Einstürzen in Fabriken, aufgrund von baulichen Mängeln und katastrophalen Sicherheitsbedingungen. Die Textilien, die in solchen Fabriken produziert werden, landen oft unerkannt im heimischen Handel.

Konsumdialoge: Missstände aufzeigen, Alternativen vorstellen

Die „Österreichischen Konsumdialoge“ der Gemeinwohlstiftung COMÚN werden 2023 der Herkunft und Erzeugung von Textilien gewidmet. Mit der inhaltlichen Gestaltung wurde Expertin Nunu Kaller beauftragt. Die Konsumdialoge finden in Zusammenarbeit mit der Modeschule Hallein im Juni 2023 statt. Es soll nicht nur „Fast Fashion“ und der Missbrauch von Kindern kritisch beleuchtet werden, sondern auch Alternativen vorgestellt werden. Solche Alternativen sind zum Beispiel innovative Labels und Traditionsunternehmen aus Österreich, die sich Themen wie Kreislaufwirtschaft und fairer Produktion widmen.

„Für den Großteil der bei uns verkauften Kleidung werden Kinder ausgebeutet, Wasser vergiftet und die Umwelt im großen Stil nachhaltig zerstört, aber Konzerne machen damit Milliardenprofite. Dagegen müssen wir uns mit einem Lieferkettengesetz wehren, aber vor allem auch das Bewusstsein für die wirtschaftlichen Zusammenhänge schärfen. Mit den Konsumdialogen zum Thema Textilien wollen wir genau das forcieren. Wir laden daher schon jetzt alle Unternehmen und Organisationen ein, mit uns daran zu arbeiten“ so Veronika Bohrn Mena, Vorsitzende der Gemeinwohlstiftung COMÚN.

„Die systematische Ausbeutung von Kindern durch Fast Fashion muss enden – denn sie basiert einzig und allein auf dem Profitstreben internationaler Modekonzerne, die meinen, Kleidung möglichst billig und möglichst häufig wechselnd in unsere Schränke zu bringen. Es gibt aber viele umwelt- und sozialverträgliche Alternativen in allen Preisklassen, von Second Hand über heimische, faire Produktion bis hin zu Material- und Produktionsinnovationen. Als inhaltliche Leiterin der Konsumdialoge ist mein Anspruch, Vertreter*innen all dieser Bereiche für einen konstruktiven Austausch zusammenzubringen“, so Nunu Kaller, Autorin, Kommunikations- und Nachhaltigkeitsberaterin und die österreichische Expertin für faire und ökologische Mode.

Mehr Infos finden Sie unter: www.konsumdialoge.at.

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