Neue Statistik

14.200 verletzte Heimwerker in Österreich im Vorjahr

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Österreicher halten sich für talentiert, schauen aber ungenügend auf die Sicherheit.

14.200 Österreicher haben sich im Vorjahr beim Heimwerken verletzt. Das hängt laut einer Aussendung des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KfV) vom Montag vor allem mit Unachtsamkeit, Fehleinschätzung und Überforderung zusammen.

Dass die Zahl der Blessuren so hoch ist, liegt auch daran, dass die Österreicher mehrheitlich eine besonders hohe Meinung von sich selbst als Heimwerker haben. Jeder zweite sieht sich als Naturtalent, so das KfV unter Berufung auf eine eigene Erhebung. Demgegenüber gaben zwei von drei Befragten an, sich bereits einmal beim Werken zu Hause verletzt zu haben. Knapp neun Prozent davon mussten demnach ambulant, etwas mehr als ein Prozent sogar stationär im Krankenhaus behandelt werden.

Verletzungen betreffen oft obere Gliedmaßen. 52 Prozent gaben in der Befragung an, sich bereits einmal mit dem Hammer auf den Daumen geschlagen zu haben. Die KfV-Unfalldaten belegen das ebenso: Die Hälfte aller Verletzungen, die im Vorjahr beim Heimwerken entstanden sind, betrafen Finger oder Hände. Die häufigsten Verletzungsarten sind offene Wunden, Knochenbrüche, Sehnen- und Muskelverletzungen sowie Prellungen. Aber auch Amputationen sind immer wieder notwendig.

Das KfV machte darauf aufmerksam, dass die Leiter für viele Heimwerker ein besonders großes Risiko darstellt. "Nach wie vor passieren viel zu viele Leiterstürze - und das, obwohl diese so leicht vermeidbar wären. Wir können hier nicht oft genug dazu ermahnen, vor Beginn der Arbeiten die Standfestigkeit der Leiter zu kontrollieren und die Leiter nur mit festem Schuhwerk zu verwenden", empfahl KfV-Experte Christian Kräutler.

Die Befragten - egal, ob männlich oder weiblich - waren sich übrigens einig, dass Männer die besseren Heimwerker sind. Als Gründe dafür gaben sie am häufigsten an, dass Männer größere Kraft, höheres Interesse sowie bessere technische Fähigkeiten besitzen und sich meist früher mit dem Thema, oft bereits als Kinder, beschäftigt haben.

Das Risikobewusstsein ist allerdings noch nicht optimal ausgeprägt. Nur zwei Drittel der Befragten gaben an, bewusst auf Sicherheit beim Heimwerken zu achten. Jeder Zwanzigste sagte sogar, sich überhaupt keine Gedanken um die Sicherheit zu machen.

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