In Avanti-Tankstelle

30-Jähriger in Lustenau niedergeschossen

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Der 30-Jährige wurde offenbar Opfer eines gezielten Attentats. Die Polizei rätselt über die Hintergründe der Tat und sucht nach vier flüchtigen Männern.

Ein 30-jähriger Türke ist Donnerstag früh in einer Tankstelle in Lustenau Opfer eines Schussattentats geworden. Aus einer Gruppe von vier Tätern feuerte ein maskierter Mann mit einer Faustfeuerwaffe in die Brust des Mannes, der lebensgefährlich verletzt zusammenbrach. Die Vorarlberger Kriminalisten ermitteln nach Angaben des stellvertretenden Sicherheitsdirektors Walter Filzmaier auf Hochtouren, die vier Männer konnten aber bisher nicht gefasst werden. Auch bezüglich des Motivs tappt die Exekutive im Dunkeln.

Kein Raub
Der vermeintliche Raubüberfall auf die "Avanti"-Tankstelle in der Lustenauer Bahnhofstraße stellte sich schnell als Anschlag auf das Leben des 30-jährigen Tankstellengasts heraus. "Die Männer haben keinerlei Handlungen in Richtung Raub gesetzt. Wir gehen von einem gezielten Schussdelikt aus", erklärte Filzmaier. Der Schütze hatte seinen Schuss auf den 30-Jährigen ohne Vorwarnung abgegeben.

Täter flüchtig
Die vier Männer - drei von ihnen waren maskiert, einer trug eine Baseballmütze - betraten den Verkaufsraum der Tankstelle gegen 0.45 Uhr. Außer dem Opfer hielten sich zu diesem Zeitpunkt nur noch der Pächter und ein Angestellter in dem Tankstellengebäude auf. Als der 30-Jährige aus einem mit Spielautomaten ausgestatteten Nebenraum in den Verkaufsraum kam, schoss einer des Quartetts den Mann mit einer Pistole nieder. Anschließend flüchteten die vier Männer zu Fuß und entkamen trotz sofort eingeleiteter Alarmfahndung.

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© APA/ Polizei

(c) APA/ Polizei

Filzmaier setzte hinsichtlich der Aufklärung des Verbrechens große Hoffnungen in Erhebungen im Umfeld des 30-Jährigen, die zumindest einen Rückschluss auf das Motiv der Täter geben sollten. "Es kommen auch laufend Hinweise aus der Bevölkerung herein, denen wir nachgehen. Den entscheidenden Durchbruch haben wir aber noch nicht erzielt", räumte der stellvertretende Sicherheitsdirektor ein. Um der Männer habhaft zu werden, wurden auch Bilder aus der Überwachungskamera der Tankstelle veröffentlicht.

Opfer in Lebensgefahr
Das Opfer, das zur Behandlung nach Friedrichshafen ins benachbarte Deutschland geflogen wurde, befand sich indessen weiter in Lebensgefahr. Nach Friedrichshafen wurde er gebracht, weil es dort Spezialisten für Schussverletzungen gebe, so Filzmaier. Nähere Auskünfte zum Gesundheitszustand des Mannes erteilte das deutsche Spital nicht.

An der "Avanti"-Tankstelle herrschte am Donnerstagvormittag bereits wieder Normalbetrieb. "Viele Kunden fragen natürlich danach, aber ich weiß selber nichts", erklärte die Kassierin im Frühdienst. Der 30-Jährige sei ein Freund und arbeite in einem nahe gelegenen Imbiss, erzählte einer der Tankstellengäste über das Opfer. "Er kam oft nach der Arbeit in der Nacht vorbei, trank noch einen Kaffee", so der Mann. Auch die Familie des Opfers war Thema. "Er hat ja Kinder, zwei, glaub ich. Und eine Frau", sagte er.

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