Kunstschnee macht Pisten extrem hart:

330 Ski-Unfälle jeden Tag

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Pickelharter Kunstschnee sorgt für traurigen Hochbetrieb in den Spitälern.

Gebrochene Wirbel, gestauchte Handgelenke, gezerrte Kreuzbänder – stündlich passieren derzeit auf Österreichs Pisten schwere Unfälle, mehr als 300 sind es jeden Tag. Der Grund: Im Vergleich zu anderen Jahren sind die Skipisten heuer deutlich härter (wegen der Konsistenz von Kunstschnee), und wegen des Schneemangels fehlen die Sturzräume. Drei Beispiele:

Deutscher Urlauber (21) fuhr über Piste hinaus – tot

Am Sonntag verunglückte in Saalbach im Salzburger Pinzgau ein 21-jähriger Deutscher. Gegen 9.30 Uhr geriet er über den Pistenrand hinaus, stürzte eine Böschung hinab und prallte gegen mehrere Bäume. Zwar trug er Helm und Rückenprotektor, trotzdem konnte er nicht gerettet werden.

Im Salzburger Filzmoos prallte ein sechsjähriger Bub aus den Niederlanden am Christtag bei der Abfahrt mit dem Kopf gegen eine Schneekanone und musste danach ins Spital geflogen werden.

Am steirischen Stuhleck prallte am Sonntag eine 13-jährige Skifahrerin gegen einen Pistenwegweiser und verletzte sich schwer. Das Mädchen blieb nach dem Anprall benommen liegen. Die Jugendliche wurde in Begleitung ihrer Eltern in das LKH Hochsteiermark gebracht.

Manfred Mittermair, Leiter der Unfallchirurgie im Krankenhaus Schwarzach (Salzburg), erklärt im Gespräch mit ÖSTERREICH: „Heuer gibt es vermehrt schwere und komplexere Verletzungen, weil die Menschen auf extrem harten Untergrund fallen.“

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