Verfolgung

Stalkerin 
trieb Ex 
in Wahnsinn

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355 Telefonanrufe in drei Monaten - Liebes-Terror auch am Arbeitsplatz. 

Sie sah richtig harmlos aus, fast ein bisschen hausbacken: hochgestecktes, blondiertes Haar, eine randlose Sekretärinnen-Brille. Geschmackvoll die Kleidung: weiße Bluse, weiße Hose, die Schuhe passend zur bordeauxfarbigen Jacke. Christine K. (43, Name geändert) wirkte, als wenn sie kein Wässerchen trüben könnte. Doch der positive Eindruck täuschte. Sie stand am Dienstag in Linz vor dem Strafgericht, weil sie eine der schlimmsten Stalkerinnen des Landes gewesen sein soll.

Es war regelrechter Psychoterror gegen einen Ex-Freund und dessen Familie, den ihr die Staatsanwaltschaft zur Last legte. Drei Monate lang soll sie die Ehefrau ihres Opfers mit Telefonanrufen geradezu bombardiert haben. 355 Gespräche teils mit Drohungen listete das Gericht auf.

Bekannten wegen
Polygamie angeschwärzt
Mit Luftballons in Herzform lauerte sie dem Angebeteten sogar bei dessen Arbeitgeber auf, schaltete Glückwunschanzeigen in der Zeitung, warf den Nachbarn ihres Opfers Briefe in die Postkästen. Darin behauptete sie, dass ihr Freund, von dem sie ein Foto beilegte, seit zehn Jahren ein Doppelleben in Polygamie geführt habe.

Beharrliche Verfolgung nennen Juristen das, was die betroffene Familie fast in den Wahnsinn getrieben hätte. Wegen dieses Straftatbestandes wurde die 43-Jährige auch zu einer dreimonatigen bedingten Haftstrafe verurteilt. Außerdem muss sie 997 Euro an die Opfer zahlen.

Das Urteil ist rechtskräftig. Wegen der Strafhöhe wird noch verhandelt.

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