Prozess in Graz

Stalker verwanzte Auto der Ex-Freundin

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Unzählige SMS und Telefon-Terror waren dem Verliebten nicht genug.

Die üblichen Stalkermethoden wie Dauer-SMS und ständige Anrufe haben einem Südsteirer nicht genügt: Um ständig zu wissen, wo sich seine Ex-Freundin gerade befindet, montierte er zwei Peilsender an ihrem Auto. Das brachte ihn vor Gericht, wo er am Donnerstag zwar Reue zeigte, gleichzeitig aber schon wieder den Kontakt zu seiner früheren Freundin suchte. Die Verhandlung wurde vertagt.

SMS, Anrufe, Peilsender
Der 30-Jährige gab sich vor Gericht äußerst zuvorkommend, höflich und einsichtig. "Optisch schauen S' gar nicht danach aus", meinte auch Richter Erik Nauta. Nach mehreren Vorstrafen nämlich, und vor allem nach beharrlicher Verfolgung einer Frau, die Schluss gemacht hat. Die 46-Jährige teilte dem 16 Jahre jüngeren Mann nach ihren Angaben in aller Deutlichkeit mit, dass sie die Beziehung nicht mehr wollte. Doch er ließ nicht locker, und so begann der Terror mit SMS, Anrufen und zuletzt eben Peilsendern.

"Das war eine dumme Idee"
"Die sind eigentlich von der Firma, das war eine dumme Idee, ich hab' sie einfach raufgetan auf das Auto", meinte der Angeklagte. "Um immer zu wissen, wo sie ist", ergänzte der Richter. "Genau", gab der Beschuldigte zu. Seine ehemalige Freundin sagte aus, dass es nach der Anzeige keine Vorfälle mehr gegeben habe. Bei der Verhandlung machten die beiden aber nicht den Eindruck, als würden sie jeden Kontakt zueinander meiden. "Wir verstehen uns gut, aus der Distanz", beeilte sich der 30-Jährige zu versichern.

Doch mittlerweile hat es schon wieder einen Vorfall gegeben, er soll einen Bekannten der Frau bei einer Tankstelle bedroht haben. "Lass die Finger von ihr, ich weiß wo Du wohnst und ich kenn' da ein paar Leute", soll er gesagt haben. Das leugnete der Angeklagte aber strikt, und daher wurde zur Klärung und zur Ladung neuer Zeugen vertagt.

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