Zwei auf der Flucht

Brutale BMW-Bande: 5 Räuber verhaftet

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Die Drahtzieher sind noch mit einem silbernen BMW auf der Flucht.

Eine brutale Räuberbande hat im März in Wien fünf junge Männer überfallen und teilweise verletzt: Die Täter lockten ihre Opfer in ihren 5er BMW, hielten ihnen ein Macheten-Messer mit 30 Zentimeter Klinge sowie eine mutmaßliche Gaspistole vors Gesicht. Mit Schlägen und Tritten nötigten sie den verängstigten Passanten Geld, Bankomatkarten, Schmuck und Wertgegenstände ab. Pech: Einer der Geschädigten erkannte in einem der Kriminellen einen flüchtigen Bekannten wieder. Am 26. und 27. April klickten für fünf mutmaßliche Bandenmitglieder die Handschellen.

Drei Opfer verletzt
Nach den beiden Hauptverdächtigen - Danijel Sablic (23) und Zoran Stojkov (27) - wird noch gefahndet, erklärte Oberstleutnant Gerhard Winkler, Leiter der Außenstelle Süd des Landeskriminalamts Wien, am Donnerstag bei einer Pressekonferenz. Sie sollen die Beutetouren initiiert, jeweils einige der fünf Komplizen als Begleiter ausgewählt haben und gelten als Verantwortliche für die Drohungen sowie gewaltsamen Übergriffe. Drei der 17- bis 24-jährigen Opfer erlitten durch Schläge leichte Verletzungen, zum Beispiel im Gesicht.

Die als "BMW-Bande" bekannten Räuber schlugen am 7. März das erste Mal zu: In der Nähe der Diskothek Nachtwerk in Favoriten sprachen sie nach Mitternacht einen 17-Jährigen an, erschlichen sich sein Vertrauen und überredeten ihn, in den Wagen zu steigen. Während einer kurzen Fahrt, zückten die vier Männer die Waffen, bedrohten den Passanten und raubten ihn aus. Danach "traten" sie ihr Opfer mit den Füßen aus dem Wagen.

Akkordeon gestohlen
Unmittelbar danach stieß die Bande in der Ketzergasse in Liesing auf ihr nächstes Opfer: Ein junger Musiklehrer bat die vor dem Wagen stehenden Kriminellen um eine Zigarette und ließ sich dabei auf das Angebot ein, nach Hause ins südliche Niederösterreich gebracht zu werden. In Brunn am Gebirge wurde er schließlich aus dem Wagen gestoßen - sein 5.500 Euro teures Akkordeon behielten die Täter.

Nachgewiesen wurde der siebenköpfigen "BMW-Bande" ein weiterer Raub am 24. März in der Nähe des Einkaufszentrums Lugner City, bei dem die Täter ihr Opfer so unter Druck setzten, dass es auch den Bankomatkarten-Code verriet. Auch zwei Überfälle am 27. März im Steinbauerpark in Meidling sowie in der Berresgasse in der Donaustadt gehen laut Polizei auf das Konto der Kriminellen, die auch als Diebe unterwegs gewesen sein dürften: Bei der Hausdurchsuchung im Zuge der Festnahmen wurde ein in Favoriten gestohlenes Handy sichergestellt.

In Serbien untergetaucht?
Die vor allem serbisch stämmigen Täter - einer von ihnen kommt aus Algerien - handelten laut Polizei aus Gewinnsucht. Die Beute verprassten die festgenommenen 16, 17, 18, 19 und 27 Jahre alten Verdächtigen in Lokalen. Vier Bandenmitglieder befinden sich in U-Haft, der älteste wurde als Minderbeteiligter auf freien Fuß gesetzt. Die Exekutive bittet um Hinweise zu den beiden gesuchten Hauptverdächtigen, Sablic soll mit dem Tatfahrzeug, seinem silbernen 5er BMW mit dem Kennzeichen W-47140 I unterwegs sein. Er könnte laut Polizei in Serbien untergetaucht sein.

Der beste Schutz durch die Polizei, nütze nichts ohne Eigenprävention, mahnte Karin Staringer von der Kriminalpolizeilichen Abteilung bei der Pressekonferenz. Offen getragener Schmuck und sichtbare Handys würden Täter anlocken. "Ein gesundes Misstrauen wäre angesagt", so Staringer.

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