Schülervisum erhalten

Abgeschobene Tina (13) ist wieder zurück in Wien

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Im Fall um die nach Georgien abgeschobene Schülerin Tina gibt es eine überraschende Wende: Die 13-Jährige hat um ein Schülervisum angesucht und darf legal in Wien leben. Ihre Mutter und ihre Schwester sind hingegen weiterhin in Georgien.

Das Schicksal der Schülerin Tina hatte Anfang des Jahres für heftige politische und gesellschaftliche Diskussionen in Österreich gesorgt. Ende Jänner wurde sie mit ihrer Familie nach Georgien abgeschoben. Breiter Protest formierte sich – unter anderem von Wiens Bürgermeister Ludwig und Bundespräsident Van der Bellen, doch Innenminister Nehammer blieb hart. Man könne rechtskräftige Bescheide nicht einfach aussetzen, Tinas Mutter habe die nötigen Behördengänge verpasst und Mitteilungen ignoriert, erklärte der ÖVP-Minister.

Eine Maßnahmenbeschwerde blieb anhängig – die Familie wurde abgeschoben. Tina versuchte, von Tiflis aus via Distance Learning dem Unterricht ihrer Klasse in Österreich zu folgen. Weil man nach einer Abschiebung 18 Monate für einen neuerlichen Aufenthaltstitel gesperrt ist, hätte Tina grundsätzlich bis Juni 2022 in Georgien bleiben müssen. Die Entscheidung der Maßnahmenbeschwerde beim Bundesverwaltungsgericht ist immer noch nicht durch, doch Tina hat nun einen Weg gefunden, nach Österreich zurückzukehren.

Durch ein mögliches Schülervisum schaffte es die 13-Jährige, wieder nach Wien zu kommen. Dafür braucht es einen Nachweis über einen Schulplatz, Geld und eine Gastfamilie. Das alles war vorhanden, so Anwalt Wilfried Embacher, der die Familie in Fremdenrechtsangelegenheiten vertritt. Tinas Mutter und ihre 6-jährige Schwester mussten aber in Georgien bleiben.

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