Protestaktion in Salzburg

Aktivisten besetzen Oligarchen-Villa am Attersee

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Eine Sprecherin erklärte, man sei ein ''loses Bündnis anarchistischer Aktivistinnen und Aktivisten''. Man fordere eine Enteignung des russischen Besitzers.

St. Gilgen. Eine Villa in St. Gilgen-Burgau, die dem russischen Oligarchen Igor Schuwalow gehören soll, ist am Samstagvormittag von etwa 40 Aktivisten besetzt worden. Die Polizei war von der Aktion noch nicht informiert, als die APA von der Gruppe über die Besetzung in Kenntnis gesetzt wurde. Eine Sprecherin erklärte, man sei ein "loses Bündnis anarchistischer Aktivistinnen und Aktivisten". Man fordere eine Enteignung des russischen Besitzers.

"Wir haben uns nicht verschanzt sondern sind vorerst recht entspannt", sagte die junge Frau, die anonym als Sprecherin bleiben möchte. Die Besetzung werde "nicht komplett widerstandslos" aufgegeben. In welcher Form man sich den polizeilichen Anweisungen widersetze, würde jeder Einzelne aus dem Bündnis für sich entscheiden.

Aus den Fenstern der Villa hängen Transparente mit Aufschriften wie "Solidarity with all refugees and deserters" und "Freier Seezugang". In einer Presseaussendung üben sie Kritik an dem Krieg in der Ukraine und fordern die Nutzung privatisierten Leerstandes für Geflüchtete, Deserteure und Wohnungslose. Auch dass viele Seezugänge in privater Hand sind, ist der Gruppe ein Dorn im Auge. Man forderte einen "Stopp der Privatisierung des Attersees".

Polizei bezog mit mehreren Streifen Stellung

Am späten Nachmittag war die Lage vor Ort weiter ruhig. Mittlerweile bezog die Polizei mit mehreren Streifen Stellung, wie die Pressestelle auf Anfrage der APA mitteilte. Man habe schon Kontakt zu den Besetzern aufgenommen und Gespräche geführt. Der Hauseigentümer konnte noch nicht erreicht werden, der die Räumung einfordern müsste.

Wie die Sprecherin des Aktivisten-Bündnisses gegenüber der APA mitteilte, handle es sich nicht um dieselben Demonstranten, die am Samstag vor einer Woche eine Immobilie des Annaberger Ski-Idols und mehrfachen Weltcup-Siegers Marcel Hirscher im Salzburger Andräviertel besetzt hielten. "Wir stehen damit nicht in Verbindung", so die Pressesprecherin, die anonym bleiben wollte.

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