Am Sonntag blieben größere Unfälle Gott sei Dank aus. Denn: Nur 2 Ärzte im Einsatz.
Bei der Wiener Rettung verschärft sich der Notärztemangel. Der konkrete Fall ereignete sich am Sonntag, als nur zwei der eigentlich für Wien notwendigen acht Notärzte im Dienst waren. Die Ärztekammer warnt, denn die Anzahl der angestellten Rettungsärzte gehe stetig zurück und die Berufsrettung ist täglich mit akutem Personalmangel konfrontiert.
Akut. Im vergangenen Jahr gab es insgesamt 50 Notärzte bei der Wiener Rettung. Aktuell sind es nur mehr 39. Und es müssten eigentlich 78 Notärzte sein, die der Stellenplan der Wiener Berufsrettung vorsieht.
Aufstocken. Im Falle der Unterbesetzung am Sonntag konnte die Anzahl der Ärzte von anfangs zwei auf sechs Notärzte aufgestockt werden. Dienstfreie Ärzte sind eingesprungen. In diesem Fall hat es noch funktioniert. Herbert Heissenberger, stellvertretender Chefarzt der Wiener Rettung, sagt: "Entscheidend ist, dass unsere Sanitäter top ausgebildet sind und jederzeit lebensrettende Maßnahmen setzen können. Es war nie jemand in Gefahr."
Neueinsteiger. Der Notärztemangel ist nicht nur in Wien, sondern in ganz Europa akut. Hinzu kommt, dass es ein anstrengender, verantwortungsvoller Job mit schlechter Bezahlung ist. Neueinsteiger zu finden ist schwer, heißt es von der Wiener Rettung.
Forderung. Der Wiener Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres fordert bessere Rahmenbedingungen für den Beruf, um mehr Notärzte zu gewinnen, denn "es fehlen 30 bis 40 Rettungsärzte" und die "Notfallversorgung darf nicht leiden", so Szekeres.