Rechnungshof mit scharfer Kritik am Strafvollzug

Alarmstufe Rot in unseren Gefängnissen

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Der Rechnungshof übt scharfe Kritik am Strafvollzug. Viel zu viele sitzen hinter Gittern.

Wien. Wie der am Freitag veröffentlichte Rechnungshofbericht dokumentiert, sind die Haftzahlen seit 2015 kontinuierlich angestiegen. Die Justizanstalten und die Gefangenenhäuser sind inzwischen an ihren Belastungsgrenzen angelangt.
 
9.163 Häftlinge sitzen ein. So betrug die Auslastung der Justizanstalt Wien-Josefstadt 2018 im Schnitt 117 Prozent. Diese Entwicklung führt dazu, dass für viele Häftlinge keine Beschäftigungsmöglichkeit in den Gefängnissen gegeben ist.
 
Statistisch gesehen, lag das Ausmaß der Beschäftigung der Strafhäftlinge bei durchschnittlich 2,59 Stunden pro Tag. Fast die Hälfte der arbeitswilligen Häftlinge konnte überhaupt nicht beschäftigt werden.

Ausländer in die
Heimat überstellen

Zur Senkung der Haftzahlen empfiehlt der Rechnungshof einen verstärkten Einsatz des elektronisch überwachten Hausarrests (Fußfessel) sowie die Überstellung von ausländischen Häftlingen in ihre Herkunftsländer. Pläne waren von der früheren Regierung angedacht worden. So sollte die Fußfessel-Regelung auf Haftstrafen von bis zu zwei Jahren ausgeweitet werden.
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