Vergewaltigung im Häfen

Angeklagter: »Hab ihn geschlagen«

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Aufregerprozess: Vergewaltigung hinter Gittern ist kein Einzelfall.

Es ist eine brutale Szene, die sich Anfang Jänner im Jugendgefängnis Gerasdorf abgespielt haben soll: Ein Häftling (16) wird im Freizeitraum der Justizanstalt von einem Mitinsassen (17) attackiert. Immer wieder schlägt der Täter mit seiner Faust auf sein Opfer ein, bis es am Boden liegt. Dann nimmt er einen Besenstiel, und das grausige Martyrium beginnt. So die Aussage des damals 16-Jährigen bei seiner Einvernahme im April. Für den Beschuldigten gilt die Unschuldsvermutung.

Grüne forderten Rücktritt von Ministerin Karl

Am Montag begann der Prozess am Landesgericht Wiener Neustadt. Die Öffentlichkeit war von der Verhandlung ausgeschlossen. Hinter verschlossenen Türen gestand der Angeklagte: „Ich habe ihn geschlagen.“ Die Vergewaltigung mit dem Besenstiel bestritt er. Weil ein Zeuge fehlte, wurde der Prozess auf den 31. Oktober vertagt.

Die Sexattacke wurde im Juli publik. Kurz zuvor war auch bekannt geworden, dass ein 14-Jähriger hinter Gittern von Mitinsassen missbraucht wurde. Justizministerin Beatrix Karl kosteten die Fälle fast ihren Kopf: Die Grünen und das Team Stronach hatten ihren Rücktritt gefordert.

(abs)

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