Eine Entscheidung über Arigonas Geschwister zu ihrem weiteren Aufenthalt wird frühestens in zwei Wochen fallen.
Die vier Geschwistern von Arigona Zogaj, die vor dem Heiligen Abend versucht hatten, aus dem Kosovo nach Österreich zu gelangen und dabei in Ungarn aufgegriffen worden sind, dürfte frühestens in zwei Wochen erfolgen. Das vermutete Christian Schörkhuber von der Volkshilfe Oberösterreich, die Arigona Zogaj und ihre Mutter Nurija betreut.
Bis dahin bleiben die vier im Alter von sieben, neun, 17 und 19 Jahren weiter in einer ungarischen Flüchtlingsunterkunft.
Fahrplan ungewiss
Schörkhuber schilderte, die ungarischen Beamten
hätten ihre Arbeit am Montag nach den Weihnachtsfeiertagen wieder
aufgenommen. Er rechne damit, dass die vier Geschwister einmal befragt
werden. Dann werde der weitere Fahrplan für das Vorgehen in diesem Fall
erstellt. Bis dahin seien sie in einem Art Erstaufnahmezentrum in Ungarn an
der Grenze zu Serbien und Rumänien untergebracht, in dem sich überwiegend
Personen aus dem Kosovo befinden. Besuche seien dort nur für einen
Rechtsbeistand möglich, auch ein Verlassen des Quartiers sei nicht erlaubt.
Minderjährige zur Mutter?
Seines Wissens nach würden die
ungarischen Behörden der Ansicht sein, dass nach den Dublin-Bestimmungen
über Familienzusammenführung zumindest Minderjährige zu ihrer Mutter
gehören, erklärte Schörkhuber. Doch darüber werde in frühestens zwei Wochen
entschieden, wegen der Feiertage könnte das aber auch vier Wochen dauern. In
den Fall sei die ungarische NGO "Helsinki Komitee" eingeschaltet, die
Rechtsberatung für Asylwerber biete. Auch das
UNO-Flüchtlingshochkommissariat (UNHCR) in Ungarn sei über den Fall
informiert.
Arigona und ihre Mutter sind von der Abschiebung bedroht, dürfen aber vorläufig in Österreich bleiben. Ihre gesundheitliche Verfassung macht eine Abschiebung derzeit unmöglich. Schülervisa für den siebenjährigen Albin und und die neunjährige Albona Zogaj sind Anfang Oktober von der zuständigen Bezirkshauptmannschaft Vöcklabruck abgewiesen worden. Der Rechtsanwalt der Familie Helmut Blum hat neue, überarbeitete Anträge eingebracht. Der Jurist hat nach eigenen Angaben derzeit keinen Kontakt zu den vier Kindern in Ungarn.