Schock in Ziersdorf

12-Jähriger schoss auf Kinderspielplatz mit Glock herum

Zu einem dramatischen Vorfall war es Anfang der Woche, wie erst jetzt bekannt und oe24 bestätigt wurde, auf einem Kinderspielplatz in Ziersdorf im Weinviertel gekommen.

NÖ. Insgesamt sechs Jugendliche, alle 12 Jahre alt, hielten sich am Montag gegen 16.30 Uhr auf einem Kinderspielplatz in Ziersdorf, Bezirk Hollabrunn, auf, als ein Junge einen weiteren Buben dazu zwang sich niederzuknien und sich zu entschuldigen. Wofür ist derzeit noch unklar.

Dabei zeigte er dem Opfer eine Glock 19, die er in seinem Hosenbund trug. Nachdem sich der eingeschüchterte Junge entschuldigt hatte, zog der Österreicher die geladene Waffe und schoss mehrmals in die Luft - wie NÖ-Polizeisprecher Johann Baumschlager gegenüber oe24 bestätigt.

Illegale Waffen beim Vater entdeckt

Die Kinder meldeten den Vorfall kurze Zeit später der Polizei. Daraufhin suchten die Einsatzkräfte die Wohnung des jungen Schützen auf. Bei einer Durchsuchung konnte die Glock 19 sichergestellt werden. Diese soll dem Vater, der illegal noch weitere Waffen besitzt, gehören. Der Erziehungsberechtigte besaß die Pistole illegal, ebenso wie eine weitere Faustfeuerwaffe und zwei Langwaffen. Letztere versenkte der Mann, nachdem die Beamten weg waren, im Marchfeldkanal, wie er bei einer späteren Befragung einräumte. Die drei Waffen wurden dort letztlich von Tauchern des Einsatzkommandos Cobra entdeckt.

"Zur Herkunft der Waffen laufen die Ermittlungen auf Hochtouren", so Baumschlager weiter. Die Bezirkshauptmannschaft Hollabrunn ist eingeschaltet und veranlasste die Betreuung durch die Kinder- und Jugendhilfe. Erhebungen gegen den Vater laufen nach dem Waffengesetz und wegen Diebstahls. Gegen den Zwölfjährigen wird ebenfalls nach dem Waffengesetz ermittelt.

Im Zuge der Befragungen stellte sich heraus, dass der Sohn die Glock des Vaters gefunden hatte und bereits mehrmals mit der Pistole in der Gegend gesehen wurde. Die Staatsanwaltschaft ist informiert. Es wird wegen gefährlicher Drohung und Nötigung ermittelt.  

Laut oe24-Informationen soll der Vater, nachdem die Mutter die Familie bereits vor Jahren verlassen hatte, seine insgesamt zwei Söhne alleine erziehen und immer viel gearbeitet und die Buben viel allein gelassen haben. Mit einem Waffenverbot ist zu rechnen.

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