Verrückte Fußballfan-Welt: Am Stammersdorfer Friedhof wurde das Grab von Rene M. von bisher unbekannten Tätern – vermutlich aber Austrianern – geschändet, nur weil im Grabstein hinter Glas ein Rapid-Pokal eingelassen ist. Der unfassbare Akt der Zerstörungswut wurde schon vor dem letzten Derby (bei dem wieder einmal die Emotionen der Hooligans hochgingen) begangen. Bekannt wurde er allerdings erst jetzt – die Wiener BZÖ 1.000 Euro Belohnung auf Hinweise, die zu den Tätern führen, ausgesetzt hat.
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Pietätloser könnten jedenfalls keine Vandalen sein: Bei dem verstorbenen Rapid-Fan handelt es sich nämlich um ein Mord-Opfer! Rene M. war vor acht Jahren nach dem Besuch einer Disco im 22. Bezirk von einem betrunkenen Autofahrer getötet worden – weil der mit seiner illegalen Pistole aus seinem Pkw beim Seitenfenster in die Luft ballerte und den damals 20-Jährigen traf. Der Täter erhielt 15 Jahre Haft.
Jetzt spricht die Austria Wien
"Vorweg möchten wir ganz klar festhalten, dass wir Vorfälle wie jenen auf dem Stammersdorfer Friedhof auf das Schärfste verurteilen. Allerdings möchten wir auch darauf hinweisen, dass es bislang in keinster Wiese erwiesen ist, dass es sich bei dem oder den Tätern um Anhänger des FK Austria Wien handelt", schreibt die Austria in einer Stellungnahme.
Der Verein hätte jedenfalls klare Spielregeln aufgestellt, die heißen würden: "Keine Politik, keine unerlaubte Pyrotechnik und keine Gewalt!“ Die Austria betreibe deswegen auch seit vielen Jahren einen sehr intensiven Austausch mit ihren Fanklubs, deren Leitern sowie mit den Sicherheitsfirmen und der Exekutive.
"Klar ist: Hooliganismus, Vandalismus und Ausschreitungen jeglicher Art haben bei uns keinen Platz und dem muss man deutlich Einhalt gebieten. Wenn ausgerechnet der Sport missbraucht wird, um Formen von Radikalismus zu transportieren, ist das eine Schande für unseren Fußball. Wer Radikalismus ausleben will, gehört auf keinen Fußballplatz und mit Sicherheit nicht zu Austria Wien!"