Nach Drohungen

Austro-Islamist in Türkei festgenommen

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In Türkei festgenommen - Schon bald Auslieferung. 

Der gefälschte Reisepass überführte ihn. Erst vergangenes Wochenende drohte Mohamed M. in einem Video Österreich mit Anschlägen. Am Dienstagnachmittag spürten ihn Spezialkräfte in der Stadt Hatay im türkisch-syrischen Grenzgebiet auf – der Wiener wurde aufgrund eines Europäischen Haftbefehls festgenommen.

Der 28-jährige Wiener soll laut Außenministerium einen gefälschten libyschen Pass benützt haben. Mohamed M. soll sich mit einer Gruppe deutscher Islamisten auf dem Weg nach Syrien in den Krieg befunden haben, um sich Rebellengruppen anzuschließen. Durch die Festnahme konnte das verhindert werden.

Letzte Zweifel: Identität durch Fingerabdrücke geklärt
Um letzte Zweifel zu beseitigen, wollten die Behörden am Donnerstag seine genaue Identität klären. Konkret wurden seine Fingerabdrücke noch einmal überprüft – dafür gab es engen Kontakt des Bundesamts für Verfassungsschutz mit türkischen Behörden. „Die Identität ist spätestens am Freitag geklärt“, so Karl-Heinz Grundböck vom Innenministerium.

Auslieferung nach Österreich innerhalb von zwei Wochen?
Erst dann schaltet sich die Staatsanwaltschaft Wien ein und entscheidet über Verfahren und etwaige Auslieferung. „Im Moment haben wir zu wenige Informationen“, hieß es dazu von der Staatsanwaltschaft auf Anfrage.

Eine Auslieferung nach Österreich ist laut Experten rasch durchführbar, möglicherweise binnen zwei Wochen. Mohamed M. saß wegen Bildung einer terroristischen Vereinigung in Österreich vier Jahre in Haft. 2011 setzte er sich nach Deutschland ab und gründete in Berlin die verbotene islamistische Gruppe „Millatu Ibrahim“. Das hessische Innenministerium drohte ihm wegen Aufrufen zum Dschihad mit Abschiebung. 2012 setzte sich Mohamed M. nach Kairo ab – Dienstag wurde er verhaftet.

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