Benko gegen Mateschitz

Austro-Milliardäre im Gerichts-Clinch

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Warum Benko nun ein Mateschitz-Blatt verklagt. Und der Krieg um die 'Krone'. 

Wien. Der drittreichste Mann Österreichs klagt gerade den reichsten Mann des Landes. Der Hintergrund des gerichtlichen Nachspiels zwischen René Benko und Dietrich Mateschitz ist freilich nicht ein neues Business Venture, sondern eine Artikel­serie. Diese Woche publizierte die Rechercheplattform Addendum eine äußerst kritische Serie über den Immobilientycoon Benko. Addendum wiederum wird von Red-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz finanziert. Am Freitag hat Benkos Medienanwalt Peter Zöchbauer Klage auf „Unterlassung und Widerruf“ beim Handelsgericht gegen das ­Magazin eingebracht. Laut Benko-Anwalt, weil geschilderte Bankverbindungen „nicht wahr“ seien.

Streitwert 19.620 Euro gegen Mateschitz-Blatt

Der Streitwert dieser Klage gegen das Mateschitz-Projekt – für Ehrenbeleidigung und Kreditschädigung – beläuft sich auf 19.620 Euro. Mateschitz hat laut Forbes ­übrigens ein Vermögen von 18,9 Milliarden Euro.

"Krone"-Kampagne gegen Benko und Kanzler Kurz

Benko muss aktuell freilich auch um die Vormacht bei der Krone gegen Christoph ­Dichand ankämpfen. Dessen Blatt feuert derzeit publizistisch – unterstützt durch ­Heute von Christoph Dichands Ehefrau Eva – gegen den 41-jährigen Selfmade-Milliardär, der nun indirekte Anteile an der Krone hält. Im Kleinformat stellt man sich nun auffällig hinter Addendum und damit Mateschitz. Und „rät“ auch Kanzler Sebastian Kurz wenig subtil, dass dieser bei den „Geschäften“ von Benko „genauer hinsehen“ sollte. Der Ursprung des Ärgers der Dichands: René Benko begleitete unlängst die Delegation des Bundeskanzlers nach Abu Dhabi, nachdem der Krieg zwischen Dichand und WAZ/Funke-Benko bereits öffentlich eskaliert war.

Mateschitz – der die ­Öffentlichkeit üblicher­weise ebenso scheut wie ­Benko – schweigt zu der ­Klage gegen ihn. Für die zwei Milliardäre ist der Streitwert ohnehin vernachlässigbar. 

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