Die Österreicherin ist geständig. Sie könnte mit einer niedrigen Geldstrafe davonkommen.
Wellington/Wien. Noch bis Ende Februar hatten die österreichische Kindergärtnerin Melanie G. (28) und zwei Freunde geplant, durch Neuseeland zu reisen. Das Trio hatte einen Campingbus gemietet und wollte den Inselstaat östlich von Australien gemeinsam erkunden – doch es kam anders.
Linksverkehr. Vermutlich dürfte die 28-Jährige Schwierigkeiten gehabt haben, sich an den Linksverkehr zu gewöhnen. Am 6. Februar lenkte sie das Wohnmobil und kollidierte wohl auf der falschen Fahrbahn fahrend mit dem einheimischen Motorradfahrer Tane R. (42) nahe der Gemeinde Moeraki auf der südlichen Hauptinsel.
Trotz mehrerer Wiederbelebungsversuche kam für den 42-Jährigen jede Hilfe zu spät. Tragisch: Er hatte erst kürzlich seinen ersten Hochzeitstag gefeiert.
Urteil Ende des Monats – Pass abgenommen
Die Vorarlbergerin kam gegen Kaution frei und musste ihren Pass abgeben. In einer ersten gerichtlichen Anhörung übernahm sie die Verantwortung und bekannte sich schuldig, fahrlässig gefahren zu sein. Weitere Gerichtstermine werden folgen. Das Urteil wird Ende des Monats erwartet, berichten die lokalen Medien. Im Falle einer Verurteilung drohen drei Monate Haft oder eine Zahlung in Höhe von 4.500 Neuseeland-Dollar (rund 2.600 Euro).
Ärger. Dass nun auch die Rechtshilfe der Österreicherin um Milde aufgrund der beruflichen Zukunft von Melanie G. bittet, erzürnt Freunde des Opfers. „Melanie G. weiß, dass sie schuldig ist, und könnte ohne Gefängnisstrafe davonkommen. Sie bangt um ihre Karriere, aber was ist mit uns?“, schreibt Paloma G. auf Facebook.
Der Fall befeuert die Debatte über Fahrtests für Touristen. In einigen Regionen Neuseelands sind Übersee-Reisende in 40 % aller Verkehrsunfälle involviert, heißt es in einer Statistik des Verkehrsministeriums
(lae)