Bären-Population gefährdet

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In Österreich gibt es laut Bärenanwalt Walter Wagner derzeit nur mehr etwa 20 Bären. Die Population ist gefährdet.

Können Österreichs Bären auf die Dauer hier überleben? Die Prognose des für Oberösterreich und Steiermark zuständigen Bärenanwalts Walter Wagner über die Zukunft der Bären in Österreich fiel düster aus "Um auf der sicheren Seite zu sein, brauchen wir eine zusammenhängende Bärenpopulation von 50 Stück", rechnete er vor.

Derzeit gibt es in Österreich etwa 20 Bären: Sieben bis zwölf im Ötscher-Hochschwabgebiet, fünf bis acht in den Karawanken. Nur drei seien reproduktionsfähig. Das dominante Männchen "Djuro" habe schon seine Tochter und jetzt vermutlich seine Enkeltochter geschwängert. "Durch Inzucht werden die Bären krankheitsanfällig und von der Mutter verstoßen."

Ansiedelung von Bären notwendig
Um ein Überleben zu sichern, müssten in den nächsten Jahren Bären angesiedelt werden. Der Bestand habe sich seit 1995 nicht vermehrt - auch nicht durch Zuwanderung. Eine Dichte von 100 bis 400 Bären in Österreich wäre möglich und sei auch von der EU empfohlen worden, erklärte Wagner. Die Entscheidung über eine Ansiedelung liege bei den Politikern.

Keine Problembären
Bärenanwalt Wagner betonte bei einem Vortrag außerdem, dass es keine Problembären in Österreich gäbe. Die Kosten der Bärenschäden, die eine Versicherung der Landesjägerschaft abgelte, "betrugen in Österreich in den vergangenen zehn Jahren 8.700 Euro im Jahr. Das ist keine exorbitant hohe Summe", meinte der WWF-Bärenanwalt.

"Brav und scheu", so beschrieb der Nationalpark-Förster aus Molln jenen Meister Petz namens "Moritz", der wie sein Bruder "P" im Toten Gebirge im Salzkammergut lebt. Anfang Mai wanderte Moritz bis in den Flachgau und lief in der Ortschaft Hof zwei Jägern über den Weg. Vorsicht sei allerdings im Gebiet von Mariazell (Steiermark) geboten, wo die Bärin "Nora" heuer drei Junge geboren hat. Muttertiere sind um ihren Nachwuchs besorgt und können aggressiv werden.

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