Hunderte von Flaschen wanderten in den letzten Jahren über die Schreibtische der Tiroler Landesbediensteten.
Im Tiroler Landhaus hat jahrelang ein reger Parfümhandel stattgefunden. Laut ORF Tirol ermittelt nun das Finanzamt.
Von Käufer verpfiffen
Jahrelang hat demnach zumindest in
einer Abteilung im Tiroler Landhaus ein reger Parfümhandel stattgefunden.
Nachdem ein Unternehmer, der als Außenstehender selbst Parfüms gekauft hat,
die Behörden informiert hat, soll Landesamtsdirektor Josef Liener die
Geschäfte unterbunden haben. Über Jahre hinweg sind hunderte
Parfümfläschchen über die Schreibtische gewandert.
Beamte als Drehscheibe
Laut einer Preisliste stammt die Ware aus
dem Großhandel. Die Parfüms waren um bis um zwei Drittel billiger als in den
Geschäften. Der Handel wuchs sich zu einem professionellen Vertriebssystem
aus. Angebotslisten wurden auch über offizielle Email-Adressen von
Landesbediensteten an Kollegen, Bekannte und Verwandte verschickt, hieß es
auf ORF Tirol.
Das Finanzamt will sich die Sache jetzt anschauen. Es könnte sein, dass der Lieferant und Verkäufer, darauf vergessen hat, die Umsatzsteuer abzuführen. Der Landesamtsdirektor hat die interne Revision mit einer Überprüfung beauftragt. Es sei zum derzeitigen Zeitpunkt aber auszuschließen, dass Landesbedienstete eine gewerbliche Tätigkeit im Zusammenhang mit dem Parfümhandel ausgeführt hätten. Allerdings wurden offizielle Email-Adressen für den Vertrieb verwendet, sagte Liener.