Nach tödlicher OP

Beauty-Arzt im Visier der Behörden

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Der Tod einer Burgenländerin nach einer OP in Sopron: Immer mehr Hintergründe werden bekannt. Etwa wo der Eingriff wirklich passiert ist

Im Bericht vom 31. Jänner über die verhängnisvolle Schönheits-OP an Brigitta Cakin (57) unterlief ÖSTERREICH ein bedauerlicher Fehler, den wir richtigstellen:

Erratum
Die Operation, bei der es zu keiner Fettabsaugung kam, sondern eine Bauchplastik-Narbe korrigiert wurde, fand nicht im bekannten wie renommierten Gesundheitszentrum Wabi, sondern im öffentlichen Elisabeth-Spital in Sopron statt. Wohl arbeitet der erfahrene Operateur, für den die Unschuldsvermutung gilt, zeitweise für die Wabi-Schönheitsklinik – dort werden jährlich 1.000 Patienten ohne Komplikationen zu ihrer Zufriedenheit versorgt.

OP-Saal angemietet
Doch im gegenständlichen Fall leistete der plastische Chirurg seine Dienste für ein anders privates Beauty-Center, das selbst über keine OP-Räume verfügt. Deshalb wurde der Eingriff an Brigitta Cakin in einem angemieteten OP-Saal im Elisabeth-Spital durchgeführt. Das bestätigte der Direktor im ungarischen Fernsehen.

Ermittlungen
Genau diese Konstruktion ist momentan Gegenstand der Ermittlungen der ungarischen Gesundheitsaufsichtsbehörde ANTSZ. Deren Sprecherin Judith Paller wirft gegenüber der ungarischen Zeitung Kisalföld einige Fragen auf, denen nachgegangen wird. So wird überprüft, ob Brigitta Cakins behandelnder Arzt die Operation überhaupt durchführen durfte und ob er die entsprechende Fachausbildung hatte. Außerdem wird untersucht, ob der Vertrag zwischen ihm und dem öffentlichen Elisabeth-Spital gültig ist.

Warten auf Obduktion
Alle strafrechtlichen Belange gegen den Beauty-Chirurgen obliegen laut Paller allein den österreichischen Behörden. Die Staatsanwaltschaft in Eisenstadt hat ein Gutachten in Auftrag gegeben, das beantworten soll, ob zwischen der Operation in Sopron und dem Tod der Burgenländerin ein causaler Zusammenhang besteht. Wenn ja, besteht der Verdacht der fahrlässigen Tötung. Das Obduktionsgutachten wird aber laut Staatsanwaltschaft erst Ende Februar vorliegen.

Ministerium
Derweil macht die ungarische Regierung Druck. Wie von Insidern zu erfahren war, wandte sich das dortige Gesundheitsministerium mit einer konkreten Anfrage an Österreichs oberste Behörden: Demnach erwarte man sich volle Aufklärung. Wobei die Ungarn auch aktiv mitwirken wollen, damit alle offenen Fragen geklärt werden.

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