Der 36-Jährige sprang von der Hauptbrücke und wurde sofort abgetrieben.
Graz. Dramatische Szenen haben sich am Samstagabend in der Grazer Innenstadt abgespielt. Ein 36-jähriger Mann war von der Hauptbrücke in die Mur gesprungen – durch die starke Strömung wurde er sofort abgetrieben und gegen einen Felsen gedrückt. Der schwer verletzte Mann konnte von den Einsatzkräften aus dem Fluss gefischt werden.
Pawel Aleksander R. – der Pole lebt in einem Caritas-Heim in Graz – sprang gegen 18.40 Uhr von der Hauptbrücke acht Meter in die Tiefe. Der 36-Jährige wollte sich aber nicht das Leben nehmen – wie er später gegenüber der Polizei angab, habe er vorgehabt, in der Mur zu schwimmen. Er sei auch schon mehrmals von der Brücke gesprungen und habe sich dabei stets an der Fangleine für Wellenreiter festgehalten, die an der südlichen Brüstung der Hauptbrücke befestigt ist. Doch diesmal ging alles schief – weil der Pole nicht berücksichtigt hatte, dass die Mur durch den Regen der letzten Tage einen hohen Pegelstand und eine starke Strömung hatte. R. landete im Wasser, erwischte aber die Fangleine nicht und wurde prompt abgetrieben.
Etwa 130 Meter weiter, bei der Tegetthoffbrücke, prallte der Mann gegen einen Felsen und erlitt einen Oberschenkel- und einen Kniescheibenbruch. Mit letzter Kraft hielt sich der 36-Jährige am Felsen fest und schrie um Hilfe. Doch keiner der vielen Schaulustigen „war bereit, der verletzten Person, trotz Hilferufe, die erforderliche Hilfe zu leisten“, ist man bei der Polizei verärgert. Erst Rotes Kreuz und Feuerwehr zogen den Mann an Land. Der Schwerverletzte wurde ins LKH Graz gebracht.