Aufregung um Foto

"Beute-Pinzgauer" bei Moskaus Siegesparade am Roten Platz

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Bei der Siegesparade in Moskau lassen die Russen auch einen Pinzgauer mit rot-weiß-roter Fahne neben anderen Beute-Fahrzeugen aus dem Ukraine-Krieg aufrollen. Der Wirbel ist enorm, Österreich hat das Fahrzeug aber wohl nicht in die Ukraine geliefert.

In der hitzigen Debatte rund um die österreichische Neutralität gibt es jetzt einen neuen Aufschrei. Ein 6-Rad Pinzgauer 712T mit Kastenaufbau wird in Moskau gemeinsam mit anderen westlichen „Beutefahrzeugen“ aus dem Ukraine-Überfall für die diesjährige Siegesparade ausgestellt.

Westlichen „Beutefahrzeuge“ 

Der Pinzgauer kursiert bereits im Netz, er steht neben einem Transporter aus den USA. Das Foto von den Aufbauarbeiten zur heurigen Siegesparade am 9. Mai (Ende des 2. Weltkrieg) ist ganz aktuell.

Aktuelles Foto der Vorbereitungen zur heurigen Parade.

Aktuelles Foto der Vorbereitungen zur heurigen Parade.

© zVg
× Aktuelles Foto der Vorbereitungen zur heurigen Parade.

Rot-weiß-rote Fahne aufgemalt

Auf dem Pinzgauer ist deutlich die rot-weiß-rote Fahne zu erkennen.

Kopie von 6-Rad Pinzgauer

6-Rad Pinzgauer 718 mit Kastenaufbau wird mit anderen westlichen „Beutefahrzeugen“ aus dem Ukraine-Krieg ausgestellt.

© zVg
× Kopie von 6-Rad Pinzgauer

Militär-Experte: "Nicht direkt aus Österreich in die Ukraine"

Ein Militär-Experte erklärt gegenüber oe24: "Der Pinzgauer ist trotz der österreichischen Fahne darauf wohl NICHT AUS Österreich in die Ukraine geliefert worden." Es sei fraglich, ob diese Version überhaupt beim Bundesheer eingeführt war.

‚Schlager‘ Pinzgauer wurde in Lizenz auch in Großbritannien gebaut

Der ‚Schlager‘ Pinzgauer wurde mehrfach regulär an Länder exportiert und z.B. in UK in Lizenz gebaut, schildert der Experte, der namentlich nicht genannt werden will. "Dieses Modell ist auch über diverse
Militärfahrzeug-Broker erhältlich", sagt er.

"Russen haben einfach auf jedes Fahrzeug eine Fahne gemalt"  

"Die Russen haben einfach auf jedes Fahrzeug eine Fahne gemalt um die ursprüngliche Produktions-
Herkunft zu dokumentieren", sagt der Militär-Experte. Ihm schwant aber bereits eine aufgeheizte Debatte um den Pinzgauer, der am 9. Mai aufrollen soll. Deshalb wolle er auch auf ein anderes "bezeichnendes" Faktum hinweisen.

Nazi-Panzerjäger ‚Marder‘ aus dem 2. Weltkrieg wird ebenfalls ausgestellt.

Nazi-Panzerjäger ‚Marder‘ aus dem 2. Weltkrieg wird ebenfalls ausgestellt.

© zVg
× Nazi-Panzerjäger ‚Marder‘ aus dem 2. Weltkrieg wird ebenfalls ausgestellt.

Nazi-Panzerjäger "Marder" aus dem 2. WK auch ausgestellt

"Bezeichnender Weise wird neben dem Pinzgauer auch der Nazi-Panzerjäger "Marder" aus dem 2. Weltkrieg ausgestellt", verweist der Militär-Experte auf aktuelle Fotos aus Moskau. Dass dieser rund 80 Jahre alte "Marder" nicht mehr im aktuellen Abwehrkrieg der Ukraine gegen Russland gekämpft habe, dürfte klar sein. Wo einst die Toten auf den Schlachtfeldern des 2. Weltkriegs in der Ukraine begraben wurden, tobt jetzt ein neuer erbarmungsloser Krieg. Der dargestellte Pinzgauer sei jedenfalls wohl nicht direkt aus Österreich an die Ukraine geliefert worden.

Von Schweizer Armee betriebener Pinzgauer

Das Foto in Moskau zeigt offenbar einen bis 2008 von der Schweizer Armee betriebenen Pinzgauer, Modell 712T.

Kurze Infos dazu: Motor ist ein 4 Zylinder in Reihe, luftgekühlt, Benzin. Hubraum, Leistung: 2499 ccm, 90 PS. Getriebe: 5-Gang, Geländegang, Allradantrieb. Einsatz Schweizer Armee: 1972–2008. Dieses Fahrzeug ist ein Transporter mit offener Pritsche und abnehmbarem Aufbau. 

 

  

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