Blutige Serie

Allein acht Morde in einer Woche

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45 Morde gab es seit Jahresbeginn in Österreich. Gibt es heuer neuen Negativ-Rekord?

Der Mord-Horror begann bereits am 8. Jänner:

  • Islamist als Killer: Erol D., ein Islamist, tötete in Amstetten seine Frau (40) vor den Augen der Kinder mit 38 Messerstichen. Nur 24 Stunden später ersticht in Krumbach (NÖ) ein Eifersüchtiger (41) seine Exfreundin. Motiv: Streit ums Kind. Was folgen sollte, ist eine unfassbare Serie an Verbrechen:
  • Mädchen getötet: In Wiener Neustadt (NÖ) wird am 14. Jänner im Anton-Wodica-Park die Leiche von Manuela K. entdeckt. Die 16-Jährige liegt unter einem Haufen aus Blättern und Zweigen. Yazan A., 19-jähriger Syrer, hat sie erwürgt. Er wird vergangene Woche zu 15 Jahren Haft verurteilt. Tage später wird in Steyr eine 16-Jährige von ihrem Ex-Freund getötet. Der Täter ist ein 17-jähriger Afghane.
  • Bruder als Täter: Am Wiener Hauptbahnhof wird eine 25-Jährige von ihrem eigenen Bruder, dem 21-jährigen Eyob E., erstochen. Nur kurz darauf wird ebenfalls in Wien eine 39-jährige Frau von ihrem Lebensgefährten getötet.
  • Eifersucht. In Tulln ersticht ein 36-jähriger Mazedonier seine Ehefrau (32) am Parkplatz eines Supermarktes.
  • Blutiger Sommer: In der zweiten Augusthälfte fand die Mordserie ihren (vorläufigen) Höhepunkt: vier Morde in sieben Tagen. Die hochschwangere Julia H. wurde getötet, eine Pensionistin auf ­offener Straße erstochen. Fritz D., der Chef eines Fanklubs von Aus­tria Wien, wird erschlagen, ein Flüchtling vor einem Lokal getötet.
  • Wieder Mordserie. Ende September wird in Zell am See ein 19-Jähriger auf einem Spielplatz erwürgt. In Edlitz (NÖ) wird eine 85-jährige Millionärin in ihrer Villa erschlagen. Die Tat gesteht ihr Bankbetreuer.

Und jetzt acht Opfer allein in dieser Woche: In Vösendorf (NÖ) wird ein 61-jähriger Landwirt mit einem Feuerlöscher erschlagen. In Wien-Brigittenau wird ein Mann im Stiegenhaus erstochen aufgefunden. Am Tag des Fünffach-Mordes von Kitzbühel wird in einer Wohnung in Wien-Rudolfsheim die verweste Leiche eines 45-Jährigen gefunden – der Mann wurde erschlagen.

Sigrun Roßmanith
© oe24.TV

Psychologin: "Täter befreite sich von unerträglicher Kränkung"

Psychologin Sigrun Roßmanith über das Psychogramm des Mörders von Kitzbühel.

ÖSTERREICH: Wie kann man diese schreckliche Tat psychologisch beurteilen? Was ging in dem Täter vor?

Sigrun Roßmanith: Solche Taten haben immer eine Vorgeschichte, die mit Kränkung verbunden ist. Diese Kränkung mobilisiert Wut, Ärger, Ohnmacht und ein Gefühl der Unerträglichkeit – etwa wenn eine Beziehung endet. Besonders schlimm wird es, wenn der Ex-Partner neu liiert ist. Dann kommt noch das Gefühl der eigenen Ersetzbarkeit dazu.

ÖSTERREICH: Wie viel Hass muss sich da aufstauen, dass es zu einer derartigen Tat kommt?

Roßmanith: Wenn sich so viel Wut aufstaut, kann es dazu kommen, dass sie überschwappt. Der Täter will sich dann nur mehr von seinem unerträglichen Gefühl befreien. Er ist an einem „Point of no Return“.

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