Prozess um Juwelier-Coup gibt immer mehr Rätsel auf.
Paukenschlag im Prozess um den Überfall auf den Juwelier Hohensteiner: Am zweiten Verhandlungstag gegen den mutmaßlichen Mörder (27) des Uhrmachers Bernd Riedl sorgte ein von Ermittlern abgehörtes Telefonat für Aufsehen. Darin behaupten zwei Verdächtige: Nicht der jetzt vor Gericht stehende Serbe habe 2005 den tödlichen Schuss abgefeuert, sondern dessen Komplize Ilija B. (32). Das ist jener Gefangene, den die österreichische Justiz aus Versehen drei Jahre zu früh aus der Haft entlassen und des Landes verwiesen hat – ÖSTERREICH berichtete. Ein Skandal: Seitdem ist Ilija B. untergetaucht.
Angeklagter spricht
von 4. Komplizen
Dem abgehörten Inhalt des Telefonats widersprach der angeklagte Serbe allerdings und blieb weiter bei seiner bisherigen Version des Geschehens. Demnach habe nicht er auf den jungen Uhrmacher geschossen und auch nicht sein Komplize Ilija B., sondern ein vierter Mittäter. Der soll allerdings inzwischen nach einem schweren Motorradunfall gestorben sein.
Blutspuren belasten
den Angeklagten
Einen vierten Täter gab es jedoch nach bisherigen Erkenntnissen bei dem Coup (Beute: 450.000 Euro) nicht. Die Anklage geht wegen der Augenzeugenberichte von einem Räuber-Trio aus. Aufgrund von Blutspuren im Fluchtfahrzeug ist sie überzeugt, dass der angeklagte Serbe der Todesschütze war. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Verwirrung: Angeblich ein vierter Komplize
Plötzlich taucht ein neuer Mordverdächtiger auf und eine Zeugin bestätigt dies.
Der Mordprozess von Eisenstadt wird immer verworrener. Der angeklagte Serbe brachte plötzlich einen 4. Komplizen ins Spiel, der der wahre Todesschütze gewesen sein soll. Allerdings ist dieser nach einem Unfall nicht mehr am Leben.
Überraschung am 2. Prozesstag, als die Mutter des mutmaßlichen 4. Komplizen als Zeugin befragt wurde.
Sie bestätigte, dass ihr verstorbener Sohn von dem Juwelier-Coup in Eisenstadt gesprochen habe. Und auch, dass er Bernd Riedl angeschossen hat.
