Mordprozess in Eisenstadt:

Serbe erfindet vierten Täter

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Ein Serbe soll einen Angestellten erschossen haben. Er belastet einen Komplizen.

Nach neun Jahren soll in Eisenstadt endlich ein Verbrechen gesühnt werden, das Österreich schockierte: Der brutale Überfall auf den Juwelier Hohensteiner vom November 2005, bei dem der damals 22-jährige Uhrmachermeister Bernd Riedl niedergeschossen wurde. Riedl erlag sieben Jahre später den Folgen, seinem mutmaßlichen Mörder wird seit Mittwoch der Prozess gemacht.

Unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen wurde der Serbe (27), der zu der berüchtigten Pink-Panther-Bande gehörte und zuletzt in Spanien in Haft saß, vorgeführt. Für das aufwendige Verfahren wurde er eigens ausgeliefert.

Angestellten durch 
Kopfschuss getötet
Der Paukenschlag gleich zu Beginn: „Ich bin unschuldig. Ein anderer hat geschossen“, sagte er. Der Angeklagte brachte einen vierten Komplizen ins Spiel, der bereits 2011 bei einem Motorradunfall verstorben sein soll.

Einen vierten Täter gab es bislang nicht. Es ist stets von einem Räuber-Trio ausgegangen worden. Dies ergaben die Ermittlungen und Augenzeugenberichte. Und Blutspuren am Rücksitz des Fluchtautos, dort wo der Angeklagte gesessen haben soll, belasten den 27-Jährigen als damaligen Schützen.

Er soll Bernd Riedl, der die Räuber mit ihrer 450.000-Euro-Beute mit einem Regenschirm „bewaffnet“ verfolgt hatte, in den Mund geschossen haben.
Die Verteidigerin widersprach dem: „Mein Mandant hat nicht hinten im Auto gesessen und hat auch nicht geschossen“, sagte sie.

Für den Serben gilt die Unschuldsvermutung.

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