Inmitten einer vorgezogenen Weihnachtsfeier am Samstagabend hatte es ein Christkind besonders eilig: Im Kreise der Familie setzten bei Leila Alamandar plötzlich die Wehen ein.
Ihr Mann rief das Wiener Rote Kreuz an, für die Fahrt ins Krankenhaus blieb allerdings keine Zeit mehr. Gemeinsam mit einem Notfallsanitäter brachte der Vater die kleine Kiana selbst zur Welt, berichtete das Rote Kreuz.
Hilfe per Telefon
Der Sanitäter Karl Spiess erklärte dem Vater
am Telefon genau was zu tun ist. Die Patientin wurde richtig gelagert, die
Geburt vorbereitet. Zusätzlich zum Rot-Kreuz-Wagen machte sich ein Notarzt
der Wiener Rettung auf den Weg in die Wohnung in Wien-Penzing. Doch das Baby
wollte offensichtlich nicht auf die Verstärkung warten. Drei Minuten nach
dem Anruf war der Kopf des Babys zu sehen, kurz darauf erblickte die kleine
Kiana mitten in der Weihnachtsfeier das Licht der Welt.
Mit Schuhband Nabelschnur abgetrennt
Unter Anleitung des
Leitstellensanitäters wurden die Atemwege des Babys gesäubert, es
abgetrocknet und gewärmt. Der Vater wurde angeleitet mit einem Band die
Nabelschnur des Kindes abzubinden, die aufgeregte Familie konnte aber keinen
entsprechenden Faden finden. Schließlich sprang Sascha, der sechsjährige
Bruder des Neugeborenen, ein und holt das Schuhband aus seinem Turnschuh.
Als Notarzt und Rettungswagen eintrafen war das Baby bereits gut eingepackt,
abgenabelt und wurde nach einer kurzen Untersuchung ins Wilhelminenspital
gebracht.
Sanitäter: "Schönste Weihnachtsgeschenk"
Notfallsanitäter
Karl Spiess hat bereits 13 Babys im Rettungswagen entbunden. Die Tätigkeit
als "Hebamme" in der Leitstelle war eine Premiere. Spiess: "Für
mich ist es aber das schönste Weihnachtsgeschenk, das ich je hatte".