36-Jähriger musste selbst von Villach nach Wien, um das Auto abzuholen.
HTL-Professor Thomas S. (36) versteht die Welt nicht mehr: Dem Villacher ist am Sonntag das Auto aus der Garage gestohlen und in Wien nach einem Unfall sichergestellt worden. Die Täter konnten zwar gefasst werden, was dann aber ablief, schafft Verwunderung: Die Polizei ersuchte S. den Wagen abzuholen, sonst würde er kostenpflichtig abgeschleppt werden. Für eine Überstellung wollte der ÖAMTC bis nach Villach 595 Euro. Schließlich fuhr der Professor selber nach Wien, um das Wrack heimzukutschieren. "Hilfe für Verbrechensopfer ist offensichtlich in Österreich kleingeschrieben“, so der Lehrer frustriert.
'Schrottwert‘
Es waren Rumänen, die am Sonntag sein Auto, einen Mercedes älteren Baujahrs, aus der Garage klauten. "Ich habe gegen 7 Uhr früh noch seltsame Geräusche aus der Garage gehört. Heute bin ich froh, dass ich nicht nachgesehen habe, wer weiß, was da passiert wäre, wenn ich die Gauner überrascht hätte“, meint S. Der Villacher entdeckte den Verlust seines Autos gegen Mittag und alarmierte die Polizei. Kurz nach Mitternacht erhielt er einen Anruf der Exekutive aus Wien. Erst die gute Nachricht: "Wir haben den Wagen sichergestellt“, erklärte ein Beamter. Dann die schlechte: "Er hat leider nur mehr Schrottwert.“ Die Rumänen waren in Wien bei Rot in eine Kreuzung eingefahren und hatten einen schweren Unfall mit Personenschaden verursacht.
Selbstabholung
Einige Stunden später dann der Anruf: "Kommen’S ihn holen, sonst holt ihn die MA 24 und das kostet.“ Ein Hilferuf beim ÖAMTC brachte nur teilweise Hilfe: Weil der nötige Schutzbrief fehlte, schleppte ihn der Club wenigstens zum nächsten Stützpunkt. Mehr Hilfe war für das Verbrechensopfer aber nicht drinnen. "Da habe ich dann einen Anhänger organisiert und die Überreste meines Wagens geholt.“