Buch über Ex-ÖSV-Präsident

Schröcksnadel: Einer, "der nicht verlieren will"

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"Über Einen, der nicht verlieren will." Das ist der Titel jenes Buches über Peter Schröcksnadel, das am Montagabend in Wien präsentiert worden ist.  

An der Seite von Autor Florian Madl lobte der Tiroler knapp vier Monate nach seinem Rückzug als Langzeit-Präsident des Österreichischen Skiverbandes das nicht autorisierte Werk, nicht ohne auch ein wenig Kritik zu üben. "Aber, gut geschrieben und recherchiert", lobte Schröcksnadel.

Die Nachfolgeregelung Schröcksnadels hatte im Frühjahr und Sommer zu einer internen Schlammschlacht der Landesskiverbände geführt. Mittlerweile ist sein Nachfolger Karl Schmidhofer selbst schon wieder zurückgetreten. "Wir können über alles reden. Nur nicht über den ÖSV und Politik", gab Schröcksnadel in der Wiener Innenstadt den Weg vor. Madl, Sportchef der Tiroler Tageszeitung, erklärte seine Motivation für das Buch so: "Es gibt nicht viele Sportverbände, bei denen ein Präsident eine derart gewichtige Rolle gespielt hat."

Mit 80 Jahren, weiter voll im Business

Schröcksnadel ist mittlerweile als Vizepräsident Vorstandsmitglied des Internationalen Skiverbandes (FIS) und dreht dort mit an ziemlich großen Rädern wie der zentralen Vermarktung unter Neo-Präsident Johan Eliasch. Zudem leitet der 80-Jährige die neue alpine Future Group, die sich Innovationen für den Skirennsport ausdenken soll. Sein ganz großes Herzensprojekt ist aber bekanntlich die Krebsforschung und jenes vielversprechende Projekt, an dem er seit Jahren beteiligt ist.

Im Buch kommen viele ehemalige Wegbegleiter von Toni Innauer über Marcel Hirscher bis zu Bundespräsident Alexander Van der Bellen kommentierend vor. Wer komplett Neues über den 31 Jahre lang als ÖSV-Präsident amtierenden "Schröcksi" erfahren will, wird am ehesten bei dessen laut eigener Einschätzung "bunten Familie" fündig. "Ich hätte nie gedacht, dass einmal jemand ein Buch von mir will", ist Schröcksnadel selbst auf den Verkaufserfolg des im egoth Verlag erschienen Werkes gespannt.

Es wird übrigens nicht das einzige Buch über einen der mächtigsten Sportfunktionäre Österreichs bleiben. Musiker Clemens Hellsberg arbeitet an einem Werk, dass Schröcksnadel aus völlig anderem Blickwinkel beleuchten wird. "Und irgendwann wird es auch ein Buch über's Fischen geben", versicherte der leidenschaftliche Angler Schröcksnadel.

Skirennen würden ihn nach wie vor sehr interessieren, so Schröcksnadel, "denn die Athletinnen gehen mir schon ab." Sportler-Management wird er aber keines betreiben. Dafür selbst wieder auf die Rennski steigen und bei der nächsten Senioren-WM an den Start gehen. "Ich kann noch ziemlich gut Ski fahren", ist Schröcksnadel überzeugt. Deshalb sei der Buchtitel schon gut gewählt. "Wer verliert schon gerne? Ich nicht."
 

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