10.000 Liter!

Dreister Benzindieb gefasst

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Die Polizei stoppte den frechen Tankstellenbetrüger in Niederösterreich.

Not macht erfinderisch: Im Fall von Peter B. war es eine notorisch leere Geldbörse, die den 46-Jährigen auf die Idee mit dem groß angelegten Benzindiebstahl brachte. „Er borgte sich von einer Verleihfirma für jeden seiner Coups einen Škoda Fabia aus, steckte gestohlene Kennzeichen auf und graste dann Tankstellen im Osten Österreichs ab. Erwischte er einen günstigen Moment, schlug er zu“, so ein Fahnder des Landeskriminalamtes Niederösterreich, der dem natürlichen Feind der Tankstellenbesitzer schließlich das Handwerk legte.

Endstation bei Sankt Pölten
Montagabend hatte eine aufmerksame Angestellte einer OMV-Station bei Amstetten den roten Wagen und den markant-massigen Lenker anhand von Fahndungsbildern wiedererkannt. Kaum war der Benzin-Pirat mit vollen Tanks davongebraust, alarmierte die Frau die Polizei. Die Jagd war eröffnet. Zwei Streifen und verdeckte Ermittler nahmen die Verfolgung auf, wenig später war für den Verdächtigen am Parkplatz der Autobahnstation St. Pölten-Völlerndorf Endstation. Dienstag wurde der Slowake verhört: „Er hat fast 30 Fakten gestanden, als Motiv gab er chronische Geldnot an“, so ein Beamter, der bei der Vernehmung dabei war.

Mehrere Fässer auf der Rückbank

Wobei der Zapfhahn-Zauberer im Grunde äußerst primitiv vorging: Er pferchte auf die Rückbank des Škodas ein 200 Liter ­fassendes Kunststofffass und ­einige größere Kanister. Bei den Tankstellen öffnete er dann die hintere Tür und füllte die Behälter einen nach dem anderen an. Die Aktion verdeckte er mit seinem mächtigen Bauch.
Die wertvolle Beute brachte Peter B. in seine Heimat und verkaufte sie aus dem Auto heraus günstig an Taxler und Freunde. Das ist nun vorbei, er muss mit einer Verurteilung wegen schweren gewerbsmäßigen Diebstahls rechnen.

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