107 Anzeigen in Österreich

Erfolg gegen Kinderpornos

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Unter dem Decknamen "Charly" wurden 107 Häuser durchsucht.

Dem Bundeskriminalamt ist mit der zweitgrößten einschlägigen Aktion ein großer Schlag gegen Kinder-Pornografie gelungen: Nach Hinweisen aus Luxemburg wurden unter dem Decknamen "Charly" 107 Hausdurchsuchungen in Österreich durchgeführt, bei denen auch entsprechendes Material sichergestellt wurde und demzufolge ebenso viele Anzeigen erstattet wurden, berichtete BK-Sprecher Alexander Marakovits.

20.000 Bilder
Einer der Täter, ein Steirer, hatte 20.000 Bilder und 300 Videos gehortet. Ins Netz der Exekutive gingen auch zwei Verdächtige, die selbst Bilder angefertigt hatten. Besonders bedenklich: Fünf der ausgeforschten Männer hatten in ihrem Beruf direkt Kontakt zu Buben und Mädchen. Bei ihnen handelt es sich um vier Lehrer und einen Kindergärtner.

"Charly" war über das ganze Jahr 2010 gelaufen, erzählte Alexander Marakovits, da man es mit sehr vielen Verdächtigen und einer Unzahl von Daten zu tun hatte. Die Koordination übernahm dabei das Bundeskriminalamt, der operative Teil lag bei den Landeskriminalämtern, die die Hausdurchsuchungen nach und nach vornahmen.

Spuren verwischt
Die Verdächtigen waren nämlich nicht Teil eines Kinderporno-Rings, dessen Mitglieder untereinander in Kontakt stehen, sondern hatten sich von dem Server in Luxemburg Bilder heruntergeladen. Dabei hinterließen sie ihre IP-Adressen. 163 davon wurden den heimischen Behörden übermittelt.  Doch einige hatten ihre Spuren so geschickt verwischt, oder hatten von Internet-Cafes aus auf den Server zugegriffen, dass sie nicht ausgeforscht werden konnten.

Doch 107 Personen, einige davon waren bereits bei der Aktion "Geisterwald" und "Sledgehammer" ausgeforscht worden, wurden erwischt. Das Alter der Verdächtigen reicht von 18 bis 70 Jahre - und sie stammen aus allen sozialen Schichten. Zwei der Männer haben sogar selbst fotografiert - einer die nackten Nachbarskinder in der Badewanne.

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