Bis zu 700 Illegale pro Tag im Burgenland

Flüchtlinge: "Sie kommen in Gruppen über die Grenze"

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Tausende werden im Burgenland jede Woche aufgegriffen – oe24.TV war mittendrin.

Burgenland. Immer mehr Flüchtlinge strömen über Ungarn über die österreichische Grenze, laut den Behörden sind es aktuell im Burgenland 3.000 pro Woche. An Spitzentagen wurden schon bis zu 700 Aufgriffe registriert – ­ÖSTERREICH berichtete.

Flüchtlinge:
© oe24
× Flüchtlinge:

Vor Ort. oe24.tv-Reporter Mike Vogl durfte die Soldaten des Bundesheeres begleiten und die dramatische Situation vor Ort aus erster Hand erleben. 20 Soldaten trotzen der Kälte, dem Regen – und vor allem der Dunkelheit. Alleine überwachen sie mehrere Kilometer der Grenze. Mithilfe einer hochmodernen Wärmebild-Nachtsichtkamera, installiert im Panzerfahrzeug „Husar“, können Menschengruppen aufgespürt werden.

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× Flüchtlinge:

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Große Gruppen. Trotz eisiger nächtlicher Temperaturen stößt der Grenzschutz immer öfter auf zahlreiche Flüchtlingsgruppen. „Es ist zugegangen wie bei einer Fronleichnam-Prozession. Gruppen von 40 bis 60 Menschen marschieren in der Dunkelheit ungestört über die grüne Grenze“, schildert Vogl.

Ansturm. Auch die Soldaten selbst sind immer wieder überrascht von den Scharen Geflüchteter, die sie an der Grenze aufgreifen. Trotz der konstanten Belastung bleiben die Bundesheerler motiviert.

Aufgriffe. Zuletzt werden vermehrt Inder und Pakistaner im Grenzbereich ­aufgegriffen, das Heer bekommt immer wieder neue Soldaten für den Grenzschutz. Nach einer gewissen Zeit setzt selbst bei den sehr engagierten Soldaten Erschöpfung ein, da der Ansturm einfach nicht abnehmen will.

Route. „Die Westbalkanroute ist weiter offener denn je“, resümiert oe24.TV-Reporter Mike Vogl nach seinem Vor-Ort-Besuch bei den Grenzschützern.

Das spiegelt sich auch in den aktuellen Asylzahlen des Innenministeriums wider: Im Vergleich zum Vorjahr sind die Antragszahlen um 195 % ­explodiert. Bis August wurden insgesamt in Österreich 56.149 Asylanträge gestellt.

Bewohner verzweifelt. In den Grenzbezirken Neusiedl, Oberpullendorf und Oberwart werden Anrainer und Regionalpolitiker immer verzweifelter. Dort spürt man die Flüchtlingswellen hautnah – oftmals verstecken sich die Geflüchteten in Garagen oder Gärten; Bushaltestellen werden als Schlafstellen genutzt. Von der Politik fühlt man sich längst nicht mehr ernst genommen – sondern im Stich gelassen.

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