Obduktionsergebnis

Folter-Mord in Hasch-Plantage: Opfer erstochen

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Jetzt bestätigt die Polizei offiziell, was oe24 bereits aus Ermittlerkreisen erfahren hat: Nämlich, dass die Hintergründe nach der Auffindung einer verstümmelten Leiche auf Mafia-Umtriebe schließen lassen.

Wien. Konkret gab die Pressestelle Freitagfrüh bekannt, dass "aufgrund der Umstände, vor allem aufgrund der Verletzungen des Opfers, der Verdacht besteht, dass es sich um einen Fall der organisierten Kriminalität handeln könnte."

Demnach wurde auch bestätigt, wonach dem Opfer Gliedmaßen, nämlich mehrere Finger, abgetrennt worden waren. Der Mann, dessen Identität noch nicht zweifelsfrei feststeht - es dürfte sich um einen Serben oder Montenegriner handeln -, wurde offenbar bestialisch gefoltert, damit man Informationen aus ihm herauspressen konnte. Und bevor er, auch das ergab die Obduktion, durch "Stichverletzungen in den Oberkörper" ums Leben gebracht wurde.

Folter-Mord

Hinter dieser Tür spielte sich das Folter-Drama ab.

© Viyana Manset Haber
× Folter-Mord
  

Noch einmal von der Polizei angeführt wurde, dass der Tote Mittwochnachmittag in einer Wohnung in der Sautergasse in Ottakring rein zufällig gefunden wurde. Eigentlich waren die Cops wegen einer Amtshandlung im Zusammenhang mit Drogen im Einsatz. Fahnder des Landeskriminalamts wollten gegen 14.45 Uhr die verdächtige Wohnung in einer Nebenstraße der Dornbacher Straße nahe dem Kongressbad durchsuchen - stießen dort tatsächlich auf eine beachtlich große Marihuana-Indoor-Plantage und mittendrin auf eine schon großteils verweste Leiche.

Folter-Mord

In diesem Haus in der Sautergasse fanden die Cops eine verstümmelte Leiche.

© Viyana Manset Haber
× Folter-Mord

Über die Hintergründe des schaurigen Verbrechens, das schon mehrere Woche zurückliegen dürfte, kann derzeit nur spekuliert werden: Entweder war es eine Bestrafungsaktion für einen Fehler (zu viel), den sich der Verstorbene in der mafiosen Struktur geleistet hat - hat er heimlich selbst geerntet und sich ein nicht erlaubtes Zusatzeinkommen verschafft, sprich: Hat er seine Komplizen und "Vorgesetzten" betrogen? Oder hat er sich so schlecht um die Indoor-Plantage gekümmert, dass die lukrativen Pflänzchen nicht ordentlich wuchsen bzw. gar eingingen? Oder: War er ein Spitzel, der daran schuld war, dass zuletzt mehrere solcher Aufzuchtanlagen in Wien, NÖ und dem Burgenland ausgehoben wurden? 

Haschisch Plantage Leiche

Milllionengeschäft mit Indoor-Marihuana.

© Getty Images
× Haschisch Plantage Leiche

Möglicherweise steckt auch die Konkurrenz, sprich: eine neue Gruppierung, die sich in Österreich und in Wien breitmacht, dahinter - die damit ein gar arges (Ruf-)Zeichen setzen wollten? So oder so, mehr als ein "Das Landeskriminalamt Wien ermittelt auf Hochtouren" wird derzeit von der Wiener Polizei offiziell nicht zu kommuniziert. Der ebenso brutale wie mysteriöse Fall bleibt auf jeden Fall spannend.

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