Wohl aus Sicherheitsgründen teilt sich Fritzl mit niemandem die Zelle – was ihm ganz recht sein dürfte.
NÖ. Am Dienstag jährt sich die Urteilsverkündung gegen Österreichs schrecklichsten und dadurch weltweit leider bekannten Verbrecher zum 10. Mal. Damals, am 19. März 2009, wurde der Inzestvater, der eine seiner Töchter 24 Jahre lang in Amstetten in den Keller gesperrt hatte und in dem Verlies sieben Kinder mit ihr zeugte, zu lebenslanger Haft verurteilt. Die Strafe sitzt der Oldie-Täter in der Justizanstalt Stein ab, wo er es seit dem ersten Tag an schwer hatte, dass er Anschluss findet bzw. dass ihm nichts passiert.
Damit ihn wenigstens die Neuankömmlinge nicht sofort vom Namen her erkennen, kaufte sich Josef Fritzl um 545 Euro einen neuen Nachnamen, nämlich „Mayrhoff“. Wohl durch eine gezielte Indiskretion von Amts wegen kam dieser Umstand an die Öffentlichkeit, sodass wirklich jeder in Stein weiß, wer der Sonderling ist. Er bewohnt eine Einzelzelle und wäre eigentlich ein Hausarbeiter. Er soll aber immer öfter „streiken“, seinem Gefängnis-Job nachzugehen – und das Essen am Stock auszuteilen, Botendienste zu erledigen oder kleine Anstreich- oder Elektriker-Arbeiten zu verrichten.
Gerüchte. Wie berichtet, ist der 84-Jährige vor allem deshalb so arbeitsunwillig und zurückgezogen, weil er „deutlich dement ist und mit seinem Leben abgeschlossen hat“.
Gerüchte besagen obendrein, dass er erfahren hat, dass eine seiner Töchter gestorben sein soll. Was allerdings niemand bestätigen kann – die Überlebenden des Inzest-Dramas wohnen alle unter neuem Namen an einem Ort, der niemandem verraten wird.