Weil ihr Hund den Gehsteig beschmutzte, sollte Frauchen zahlen. Der Einsatz eskalierte.
Die Szenen, die jetzt sogar für politischen Wirbel sorgen, spielten sich Donnerstagvormittag im Bereich der Erlachgasse und der Wielandgasse im 10. Bezirk ab. Dort ging eine junge Frau mit ihrem Schäferhund-Mischling Gassi und ließ den Hund gleich zweimal auf dem Trottoir sein Geschäft verrichten, das sie obendrein nicht wegräumte.
Das rief eine Waste-Watcherin der Gemeinde Wien, die mit einem Praktikanten unterwegs war, auf den Plan. Die Beamtin stellte die Hundehalterin zur Rede und wollte, dass sie erstens ein „Sackerl fürs Gackerl“ verwendet, zweitens sollte sie ein Organmandat in der Höhe von 36 Euro berappen.
Polizei sucht Frau mit
holländischem Akzent
Die Folge: Die Punkerin flüchtete ins für die linke Szene bekannte Ernst-Kirchweger-Haus. Als die Waste- Watcherin sie daran hindern will, soll ihr die circa 25-Jährige die Faust ins Gesicht gedonnert haben. Die Beamtin erlitt eine Prellung im Gesicht. Polizeisprecher Thomas Keiblinger bestätigt gegenüber ÖSTERREICH den Vorfall: „Wir ermitteln wegen schwerer Körperverletzung und Widerstands und suchen nach einer Verdächtigen mit langen, zum Zopf gebundenen Haaren sowie holländischem Akzent.“
Von dem Vorfall Wind bekam auch Vizebürgermeister John Gudenus (FPÖ), der schaumgebremste Ermittlungen auf Weisung der Staatsanwaltschaft befürchtet: „Offenbar hat die Gemeinde Wien das Ernst-Kirchweger-Haus endgültig aufgegeben und die Zentrale des Schwarzen Blocks zur gesetzesfreien Zone erklärt.“
(kor)