Die Groteske um fünf geflohene Schubhäftlinge wartet noch mit etlichen kuriosen Details auf.
Tage der offenen Türen und Fenster an diesem Wochenende im Polizeianhaltezentrum Hernalser Gürtel: Wie berichtet, konnten am Samstag drei Algerier und ein Nigerianer (allesamt abgelehnte und auszuweisende Asylwerber) türmen.
Algerier wärmte sich mit Lagerfeuer auf Schiff
Das Irre daran: Die Flüchtlinge hatte Fluchthelfer, die mit einem Wagenheber die Gitterstäbe zu den im Erdgeschoß gelegenen Zellen aufzwängten, wobei vorerst nur drei von ihnen das Weite suchen konnten:
Der kräftigste des Quartetts, der Schwarzafrikaner, blieb aufgrund seiner Statur im Fenster stecken. Die Beamten brauchten ihn nur ins Zimmer zurückzubugsieren.
Ein Algerier wurde noch am selben Abend an einer Wohnadresse in der Donaustadt einkassiert. Am Dienstag ging ein weiterer Algerier am Donaukanal ins Netz: Dem 24-Jährigen, der sich am verfallenen Party-Schiff versteckte, war kalt geworden. Deshalb zündete er am helllichten Tag ein Lagerfeuer auf der Holzkonstruktion (!) an. Zum Glück wurde das offene Feuer und damit der Schubhäfen-Flüchtling von einer Polizeistreife entdeckt ...
Nordafrikaner lief mit NGO aus dem Gefängnis
Absurd dann der Ausbruch eines vierten Nordafrikaners am Sonntag: Nach der Beratungsstunde durch eine Flüchtlingshelferorganisation nützte der 22-Jährige, der an diesem Tag Geburtstag hatte, die Gunst der Stunde, als die NGO-Leute durch die sich öffnenden Gefängnistore nach draußen gingen. Plötzlich rannte der Tunesier mit voller Pulle zwischen den Beratern vorbei und stieß sogar eine Helferin um. Nach ihm und einen Algerier wird noch gefahndet.
(kor)