14 x Polizeieinsätze pro Tag / 1 x Woche WEGA

Grätzl Josefstädter Straße: Über 5.000 Polizeieinsätze

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Sorgenkind U-Bahn-Station Josefstädter Straße: 2019 musste durchschnittlich 14 Mal am Tag die Polizei ausrücken. Erschreckend: Spezialeinheit "WEGA" ist einmal pro Woche vor Ort.

Die U-Bahn-Station Josefstädter Straße ist ein absoluter Brennpunkt der Bundeshauptstadt. Alkohol, Drogen und Raufereien stehen dort an der Tagesordnung. Sage und schreibe 5.364 Einsätze musste die Wiener Exekutive zur U-Bahn-Station Josefstädter Straße ausrücken. Das sind durchschnittlich 14 Einsätze pro Tag! In besonders heiklen Fällen muss die Wiener Spezialeinheit „WEGA“ übernehmen. Die Wiener Spezialeinheit musste 2019 64 Mal eine Eskalation vor Ort klären. Das bedeutet, dass die WEGA einmal pro Woche angefordert wird! Aber auch die Bereitschaftseinheit kommt regelmäßig zum Handkuss. Durchschnittlich war diese Einheit einmal pro Woche vor Ort (2019: 65 Einsätze).

Innenminister Nehammer beantwortet Anfrage

Diese dramatischen Zahlen veröffentlichte vor wenigen Tagen das Büro des Innenministers Karl Nehammer (ÖVP) auf der Webseite des Parlaments. Anlass hierfür war eine Anfrage von der Nationalratsabgeordneten Dagmar Belakowitsch (FPÖ). Die vorliegenden Zahlen beinhalten das polizeiliche Einschreiten in einem Radius von 700 Metern um den Hotspot. Die Einsätze haben aber nicht zwangsläufig einen Konnex zur U-Bahn-Station, sondern stellen die gesamte Bandbreite des polizeilichen Einschreitens dar.

Maßnahmen der Stadt Wien sind zahnlos

Die Stadt Wien versucht wiederkehrend, Herr der Lage zu werden. So wird in Aussendungen darauf verwiesen, dass in regelmäßigen Abständen Prüfungen unternommen, um Problemzonen erkennen zu können. Treibende Kraft für dieses Unterfangen ist der Sucht- und Drogenkoordinator Ewald Lochner. Konkret nachgefragt auf den Hotspot Josefstädter Straße verwies der Pressesprecher des Sucht- und Drogenkoordinators auf das „Tageszentrum Obdach Josi“.  

Tageszentrum Obdach Josi

"Obdach Josi" ist ein Tageszentrum für obdachlose Erwachsene. Ruheräume, Depotmöglichkeiten, Duschen und Toiletten bilden die Basis des Angebots. Das Lokal bietet einen gesicherten Aufenthalt, um sich zu wärmen und zu trocknen. Bis zu 100 Personen können sich zeitgleich im Tageszentrum aufhalten. Und wie wir nun wissen, genießt das unmittelbare Umfeld der „Obdach Josi“ auch täglich die Präsenz der Exekutive. Sehr zum Leid der betroffenen Anrainer.

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