Dreimal den Kurs "Wie bewerbe ich mich richtig" dürfe es nicht mehr geben.
Sozial- und Arbeitsminister Rudolf Hundstorfer (S) will künftig bei der AMS-Kursen sparen. Das Budget des Arbeitsmarktservice (AMS) werde um knapp 100 Mio. Euro schrumpfen. Kürzungen werde es bei den Schulungen geben, dafür werde es zu einer Verlagerung in Richtung Eingliederungsbeihilfen kommen, sagte der Minister am Dienstag vor Journalisten.
Kurskosten prüfen
Derzeit sitzen rund 70.000 Arbeitslose in
einer AMS-Schulung. Diese sollen nun evaluiert und die Kurskosten überprüft
werden. Auch dass jemand dreimal den Kurs "Wie bewerbe ich mich richtig"
besucht, dürfe es künftig nicht mehr geben. Dass es durch die Kürzungen bei
den Schulungen zu steigenden Arbeitslosenzahlen kommen werde, glaubt
Hundstorfer nicht. Denn einerseits würden Eingliederungsbeihilfen besser
wirken, andererseits habe sich der Arbeitsmarkt besser entwickelt als
ursprünglich angenommen.
Insgesamt gebe es am Arbeitsmarkt "gewisse Entspannungssignale". So habe es Ende April bereits in drei Bundesländern rückläufige Arbeitslosenzahlen gegeben. Und das werde voraussichtlich auch im Mai so bleiben. Eine echte Entspannung sei das aber noch keine, so der Minister. Denn in der Industrie seien 8 bis 10 Prozent der Arbeitsplätze verloren gegangen und "die kommen nicht mehr wieder".
Nachqualifizierung nötig
Wesentlich im Kampf gegen
Arbeitslosigkeit sei nach wie vor die Qualifizierung. 40 Prozent der
Jobsuchenden haben lediglich einen Pflichtschulabschluss. Daher sei
Nachqualifizierung notwendig. Die Eingliederungsbeihilfe für
Langzeitarbeitslose soll künftig auch verstärkt für Höherqualifizierte wie
HTL-, Fachhochschul- und Uni-Absolventen, die einen Job suchen, eingesetzt
werden und eine Hilfe für die "Praktikanten-Generation" darstellen.