In "IS-Dorf"

Islamist aus Wien in Bosnien verhaftet

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Maksim B. war früher in Wien in Haft.

Ein Mann, der laut Medienberichten in Wien schon in Haft war und hier radikalisiert worden ist, wurde nun in Bosnien-Herzegowina unter dem Verdacht des Islamismus und Terrorismus verhaftet, wie der "Standard" bereits am Dienstag online und am Freitag auch in anderen Medien berichten. Maksim B. sei in Gornja Maoca festgenommen worden, berichteten bosnische Medien am Dienstag.

Maksim B. sei gemeinsam mit Edin H. von der bosnischen Sonderpolizei Sipa als Terrorverdächtiger festgenommen worden. Bei ihnen seien ein automatisches Gewehr, Pistolen, mehr als 400 Stück Munition, sieben Handgranaten, Messer, kugelsichere Sturmwesten wie auch Material und Fahnen des IS gefunden worden.

 

Mit Attentäter auf US-Botschaft befreundet 

Der 28-jährige Maksim B. sei auch befreundet mit dem 26-jährigen Mevlid J., der 2011 auf die amerikanische Botschaft in Sarajevo geschossen hat. Die beiden seien 2008 gemeinsam in Wien in Haft gewesen. Danach sei B. ausgewiesen worden. B. sei 2010 einmal verhaftet worden, weil er einen Anschlag in Tuzla geplant haben soll. Laut bosnischen Medienberichten wurde er damals aber nach wenigen Monaten wieder freigelassen. Bosnische Medien schreiben, B. lebe seit Jahren in Wien.

Der in Bijeljina geborene Maksim B. stehe laut bosnischer Staatsanwaltschaft im Verdacht, einen Terror-Anschlag geplant und vorbereitet zu haben. Der Serbe sei 2008 zum Islam konvertiert und habe sich den Wahhabiten angeschlossen. 2014 sei auf Antrag des Amtsgerichts Tuzla ein internationaler Haftbefehl für B. erlassen worden.

B. leugnete laut Dnevni Avaz heute vor Gericht jede Absicht, einen Anschlag zu begehen. Er habe vor ein paar Monaten in einem Call-Center für eine deutsche Firma in Sarajevo gearbeitet und besitze laut seinem Anwalt auch keinen Pass, sodass auch keine Fluchtgefahr bestehe. Die Staatsanwaltschaft hingegen werfe Maksim B. vor, in den letzten Monaten Vorbereitungen für einen Anschlag getroffen zu haben. Gefordert werde eine Abschiebung.
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