Mordprozess

Israilov-Killer: Das erste Foto

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Neue Fernseh-Aufnahmen beweisen: Todesschütze unbehelligt in Heimat.

Schon der Staatsanwalt hatte in seinem Eröffnungsplädoyer gegen die drei Angeklagten Otto K., Suleyman D. und Turpal-Ali Y. vor einer Woche angemerkt, dass der eigentliche Killer des Politmordes fehlen würde: Demnach würden abgehörte Handygespräche sowie DNA-Spuren beweisen, dass Le­tscha  B. (36) der Todesschütze von Floridsdorf war.

Belastet wird Letscha  B., der wegen seiner Haar- und Bartfarbe „Letschi der Rote“ genannt wird, unter anderem auch von Suleyman D. Der Komplize, der im Auto zum Tatort mitfuhr, will nicht gewusst haben, dass ein Mord geplant war.

Reifenplatzer
Die Schüsse will D. als Reifenplatzer gedeutet haben – bis Letscha mit blutverschmiertem Gesicht zurückkam und stammelte, Israilov habe ihn angegriffen, worauf er geschossen habe. Während sich die drei Helfer in Österreich versteckten, konnte sich der Todesschütze in seine Heimat absetzen.

Demo
Gerüchten zufolge soll „der Rote“ für die angeblich von Staatspräsident Ramsan Kadyrow befohlene Tat am Dissidenten Israilov mit einem Auto belohnt und zum höheren Polizeioffizier befördert worden sein. In dieses Bild passen aktuell aufgenommene Fotos eines Mannes in Tarnanzug bei einer Demo in Tschetschenien, die von einem russischen TV-Sender gefilmt wurde. Tschetschenische Vertriebene in Österreich erkennen darauf eindeutig Letscha B., der unbehelligt in der Heimat lebt und offenbar in einer angesehenen Position arbeitet. Er soll Milizkommandant über 100 Untergebene sein.

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