Gutachten soll Geschwindigkeit und Fahrverhalten des Mercedes-Rasers klären.
Wien. Die Ermittlungen der Wiener Staatsanwaltschaft gegen den Todesraser wegen grob fahrlässiger Tötung sind mehr als ein halbes Jahr später noch immer nicht abgeschlossen.
An jenem Tag – am 11. September – wollte die Mutter eines Teenager-Sohnes bei der Wipplingerstraße mit ihrem Pkw den Ring queren. Sie hatte Grün. Ein syrischer Flüchtling mit belgischem Wohnsitz, der mal kurz einen Abstecher nach Wien gemacht hatte, hatte dagegen Rot. Und den Fuß voll am Gas. Mit Hochgeschwindigkeit crashte er mit seinem Mercedes in die Fahrertür der 48-Jährigen, die eingeklemmt wurde und ums Leben kam.
Laut Zeugenaussagen soll sich der Syrer zuvor ein illegales Rennen mit einem BMW-Fahrer geliefert haben. Doch dies wurde laut Staatsanwaltschaft widerlegt. Der Raser ist auf freiem Fuß. Zudem durfte der Gastronom aus Gent bereits in seine Wahlheimat abdampfen, weil er dort gut integriert ist und mit dem EU-Staat ein Rechtshilfeabkommen besteht. Fluchtgefahr sei deshalb nicht gegeben.
Aus dem Auto des Syrers wurde nun das Steuerungsgerät ausgebaut. Ein Verkehrstechniker möchte daraus die Geschwindigkeit und das Fahrverhalten des Rasers unmittelbar vor dem Crash klären.