Baumaschinen, Werkzeug, Fahrzeuge erbeutet

Betrugsprozess gegen sechs Männer: 200.000 Euro Schaden

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Wegen gewerbsmäßig schweren Betrugs und Geldwäscherei stehen seit Mittwoch sechs Angeklagte in Klagenfurt vor Gericht.

Klagenfurt. Den Männern wird vorgeworfen, Baumaschinen, Werkzeug, Fahrzeuge und mehr erbeutet zu haben, der Schaden wird mit mehr als 200.000 Euro beziffert. Die Angeklagten sind großteils geständig, bis Mai sind mehrere Verhandlungstage angesetzt.

Zwei Österreicher (31 und 33 Jahre alt), drei Slowenen (40, 41, 53) und ein Kroate (52) müssen sich vor dem Schöffensenat unter Vorsitz von Richter Oliver Kriz verantworten. Staatsanwalt Julius Heidinger erläuterte ausführlich, wie die Männer vorgingen. Erst wurde eine ganze Reihe von Firmen gegründet - Scheinunternehmen, wie der Staatsanwalt ausführte: "Keines dieser Unternehmen hat je realwirtschaftlich am Geschäftsleben teilgenommen." Lieferanten wurde dennoch ein reger Geschäftsbetrieb vorgegaukelt. So bestellte eine Firma, die auf dem Papier mit Buntmetall handelte, Bagger, Werkzeuge, Baumaterial, Maschinen, Vignetten oder Treibstoff - meist auf Lieferschein oder per Einzugsauftrag. Auch Handyverträge schlossen die Männer ab, um an teure Vertragshandys zu kommen.

"Mitarbeiter erfunden"

Um den Schein zu wahren, wurden Mitarbeiter erfunden, "Firmentelefonnummern" an Lieferanten weitergegeben und eigene Firmen-E-Mail-Adressen eingerichtet, die Mails wurden auch mit eigens gestalteten Signaturen versehen. Mit den Lieferanten wurde ausführlich korrespondiert, geplatzte Geldeinzüge von den Firmenkonten wortreich entschuldigt. Die gekauften Waren wurden nach Slowenien und Kroatien gebracht und teilweise verkauft.

"Geplant war, die Firmen nach rund sechs Monaten in Konkurs zu schicken, beziehungsweise an eine Person, die sich mit gefälschten Papieren ausgewiesen hat, zu überschreiben", erklärte Heidinger. Den durch die Betrügereien tatsächlich entstandenen Schaden bezifferte er mit mehr als 200.000 Euro, ein Schaden von weiteren 472.000 Euro wäre entstanden, hätten die sechs Angeklagten all ihre Pläne in die Tat umgesetzt - so war es in vielen Fällen beim Versuch geblieben. Neben dem Betrug und der kriminellen Vereinigung wird den Männern auch noch Geldwäscherei vorgeworfen. Mit Scheinrechnungen wurde das ergaunerte Geld einige Male hin- und herüberwiesen und schließlich abgehoben.

Die sechs Angeklagten, die alle aus der Untersuchungshaft vorgeführt wurden, bekannten sich großteils schuldig, am Mittwoch begann der Schöffensenat mit ihren Einvernahmen. Vorerst sind fünf weitere Verhandlungstage im März, April und Mai angesetzt.

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