Das Hotel Alpenhof/Weißensee in Kärnten wurde vor seiner Totalauflösung geplündert. Die Diebe interpretierten einen Zeitungsbericht falsch.
Die Vorbereitungen für die Totalauflösung am Alpenhof/Weißensee sind an und für sich perfekt gelaufen. Unzählige Interessenten aus ganz Österreich haben sich ordnungsgemäß bei der Liegenschaftsverwaltung angemeldet, um sich kostenlos die noch vorhandenen letzten Stücke abzuholen. Doch ein paar Menschen interpretierten einen Zeitungsbericht offenbar falsch und plünderten das Hotel.
"Schnäppchenjäger mit Anhänger am Auto"
Aufgrund
mangehafter Informationen in einem Printmedium machten sich in den frühen
Morgenstunden Menschen aus ganz Österreich auf den Weg, um der Aufforderung,
wie es in diesem Artikel hieß: "Am 26. und 27. Oktober brauchen
Schnäppchenjäger und Nostalgiker nur einen Anhänger an ihrem Auto: Tische,
Stühle und Betten aus den Zimmern, Seminarräumen und dem Restaurant wollen
abgebaut, aufgeladen und abtransportiert werden.", zu folgen.
Die genauen Öffnungszeiten und eine vorangehende telefonische Anmeldung zu diesen Terminen wurden in diesem Artikel nicht erwähnt.
Nächtlicher Einbruch in die Seitentür
Der von der
Liegenschaftsverwaltung beauftragte Nachtwächter bemerkte schon um 4.30 Uhr
unzählige Personen rund um das Hotel schleichen, die mit Taschenlampen
hineinleuchteten. Wenig später hörte er wie eine Seitentüre mit Gewalt
aufgebrochen wurde und einige Personen in das stockdunkle Hotel drangen.
Diese öffneten dann alle Schiebtüren und ließen weitere Personen ein.
Inventar ausgeräumt
Einige dieser Personen mussten bereits
Kenntnis von den Hotelräumlichkeiten haben, zumal sie zielstrebig in den
Keller gingen, bei den Sicherungskästen die bereits ausgebauten Sicherungen
wieder hineindrehten und versuchten im Gebäude Licht zu machen. Danach
trugen sie bereits Stücke vom Inventar aus dem Gebäude und begannen diese in
die Autos einzuladen.
300 Plünderer ignorierten Nachtwächter
Der
Nachtwächter gab sich zu erkennen und wies darauf hin, dass das was hier
passiert, nicht gestattet sei und es sich um Einbruch und Diebstahl handle.
Er sah sich aber mittlerweile so vielen Menschen gegenüber, dass er sich
nicht mehr durchsetzen und wehren konnte. Daraufhin rief er die Polizei. Als
diese am Alpenhof eintraf, parkten am gesamten Gelände bereits mehr als 100
Fahrzeuge und im Hotel befanden sich schon gut und gern 300 Personen, die
mittlerweile sehr viele Inventarstücke an sich rissen.
"Mediale Fehlinformation"
Der Abteilungsinspektor der
Polizei informierte die Plünderer, dass sie hier strafbare Handlungen setzen
und holte dann die Liegenschaftsverwalter. Gemeinsam räumten diese das Hotel
und erklärten der aufgebrachten Menge, dass sie einer medialen
Fehlinformation aufsaßen und erläuterten die ordnungsgemäße Vorgehensweise.
Nach längeren Diskussionen gelang es alle Eindringlinge dazu zu bewegen,
geordnet das Gelände zu verlassen.