Weil sie iPhone beschädigte

Kaputtes Handy als Mordmotiv

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Wegen einer Lappalie drehte der Zuhälter durch und erschlug eine Prostituierte. 

Ktn. Das ist selbst für abgebrühte Mordermittler absurd: Die vor einem Monat mit einer Art selbst gebautem Baseballschläger getötete 29-jährige Prostituierte aus Villach musste sterben, weil sie zuvor versehentlich das Handy ihres Zuhälters beschädigt hatte.

Die Staatsanwaltschaft bestätigte am Freitag das unfassbare Motiv für den 30. Femizid des Jahres. Am helllichten Tag und vor Augenzeugen hatte der mutmaßliche Mörder sein Opfer am 17. November vor der Eingangstüre der Bezirkshauptmannschaft abgelegt: „My Life is over“, schrie der 28-jährige Verdächtige immer wieder, bevor er mit einem Auto flüchtete. Vor der Behörde hatte er die erschlagene Liebesdienerin abgelegt, weil er das Amtsgebäude für einen Krankenhaus gehalten hatte. Für die Prostituierte kam jede Hilfe zu spät.

Wie von Sinnen auf Opfer eingedroschen

Schon sehr schnell fokussierten sich die Ermittlungen auf das örtliche Rotlicht-Milieu. Die Rumänin soll in einem bekannten Bordell angeschafft haben, das vor allem von italienischen Freiern besucht wird. Der 28-Jährige war sowohl der Freund als auch der Zuhälter des Mordopfers, die beiden lebten gemeinsam in einer Wohnung nahe Villach.

Wie von Sinnen muss er auf seine Landsfrau eingedroschen haben. Die Tote wies zahlreiche Frakturen und Prellungen auf. Die Tatwaffe entdeckte die ­Polizei später in einem ­Gewerbegebiet. Es dauerte nicht lange, bis der Mordverdächtige das grausame Verbrechen gegenüber der Polizei gestand. Nur das Motiv blieb zunächst im Dunkeln. „Er hat gesagt, das Opfer habe sein Mobiltelefon beschädigt, aus diesem Grund habe er sie erschlagen“, bestätigte Markus Kilz von der Staatsanwaltschaft in Klagenfurt. 

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