Ein angebliches Mobbingopfer hat alles erfunden, eine Klassenkameradin kam in Haft.
Es war der bislang brutalste bekannt gewordene Mobbingfall an einer Schule in Österreich: Ein Jahr lang soll ein damals 15-jähriger Klagenfurter im Auftrag einer Klassenkameradin von einer Bande gestalkt, bedroht und verprügelt worden sein. Die Anstifterin (14) ging in Untersuchungshaft und wurde schließlich zu einer weiteren Gefängnisstrafe verurteilt. Doch dann stellte sich heraus: Das vermeintliche Opfer hatte alles frei erfunden, Hunderte von Facebook-Nachrichten gefälscht, sich schwere Verletzungen im Gesicht selbst zugefügt. Und auch der Aufruf in sozialen Netzwerken, ihn zu töten, war ein Fake. Ein Kopfgeld von 6.500 Euro war, wie von ihm behauptet, nie ausgesetzt worden.
Schüler muss in Psychotherapie
Weil das Mobbing auch weitergegangen war, als die Hauptverdächtige in U-Haft saß, wurden die Ermittler stutzig. Schließlich entlarvten sie den Lügner.
Jetzt musste sich der 16- Jährige wegen falscher Beweisaussage, Verleumdung und Vortäuschung einer Straftat vor Gericht verantworten. Rechtskräftiges Urteil: ein Jahr bedingte Haft. Außerdem muss sich der Schüler einer Psychotherapie unterziehen.
Die Staatsanwaltschaft prüft gerade die Wiederaufnahme des Verfahrens gegen das unschuldige Mädchen.