Mafiaähnlich organisierte italienische Pilzdiebe räumten heuer die Wälder in Kärnten leer. Die Bergwacht stellte Rekordmengen sicher.
Die Schwammerlsaison geht in Kärnten morgen zu Ende. Italienische Pilzdiebe liefern sich in diesen Tagen noch ein letztes Kräftemessen mit den heimischen Bergwächtern.
Insgesamt wurden in den Sommermonaten Juli und August 1,2 (!) Tonnen Speisepilze sichergestellt. Rund 31 ehrenamtliche Pilz-Detektive kontrollierten unermüdlich verdächtige Fahrzeuge, vorwiegend mit italienischen Kennzeichen. Erstmals nahm die eigens gegründete Sonderkommission (SOKO) „Schwammerl“ gemeinsam mit der Bergwacht, der Asfinag und der Polizei auch auf Autobahnen die dreisten Pilzräuber genauer unter die Lupe.
Heime und Klöster bekommen die Pilze
So wurden am
Wochenende auf der Südautobahn (A2) am alten Grenzübergang zu Italien in 4,5
Stunden 483,5 Kilogramm Steinpilze beschlagnahmt, 64 Schwammerldiebe
angezeigt. Die Schmuggelware wird entsorgt oder an Heime oder Klöster für
schmackhafte Mahlzeiten verschenkt. „Trotz allen Einsatzes ist das nur ein
geringer Prozentsatz der tatsächlich gesammelten und außer Landes gebrachten
Speisepilze“, gibt man sich bei der Bergwacht keinen Illusionen hin. Wie
viel Waldgemüse tatsächlich nach Italien geschmuggelt wird, lässt sich nur
schätzen – zehn Tonnen könnten es jährlich sein. Hochgerechnet lukrieren die
illegalen Sammler Millionen Euro pro Jahr.
Warum die italienischen Pilzdiebe in Scharen nach Österreich kommen: In Italiens Wäldern ist Schwammerlsuchen nur mit Lizenz und Ausweis erlaubt. Die Forstpolizei ist streng, die Gebühren sind hoch. Der wichtigste Faktor: Steinpilze kosten in Mailand dreimal so viel wie hierzulande (siehe Infobox). Die verhängten Strafen schrecken niemanden wirklich ab.
Steinpilze sind ein überaus lukratives Geschäft:
Strafen sind eher gering: |