Nach der tödlichen Karambolage hätte es lediglich "missverständliche Äußerungen der Ausbildner" aber kein Redeverbot oder Einschüchterungen gegeben. Auch die Hilfeleistung sei nicht untersagt worden, so die Bundesheer-Beschwerdekommission.
Nach der tödlichen Karambolage auf der A22 am 22. Jänner in der Nähe des Garnisonsübungsplatzes Korneuburg hat die parlamentarische Bundesheer-Beschwerdekommission mit über 60 Soldaten Gespräche geführt. "Es gab kein Verbot", erklärte der Vorsitzende der Kommission, Anton Gaal, am Montag. Es wurde laut Gaal weder die Hilfeleistung untersagt, noch wurden Grundwehrdiener eingeschüchtert.
"Missverständliche Äußerungen"
"Es gab
missverständliche Äußerungen der Ausbildner, eine ungeschickte
Ausdrucksweise. Es gab aber kein Redeverbot. Objektiv beurteilt gab es aber
keine Einschüchterung", betonte der Vorsitzende. Dass die Soldaten, die an
der Übung teilgenommen hatten, bei dem Unfall Erste Hilfe leisten sollten,
wäre gar nicht notwendig gewesen. Als sie den Unfall bemerkten, seien auch
schon die Rettungskräfte an Ort und Stelle gewesen. Zudem wären keine
Warnwesten verfügbar gewesen, so Gaal.
Tüpl nicht für solche Übungen geeignet
Im Zuge der
Überprüfung durch die Beschwerdekommission wurde aber festgestellt, dass der
Truppenübungsplatz nicht für diese Form von Übungen geeignet ist. Man habe
deshalb das Verteidigungsministerium ersucht, diesbezüglich eine
österreichweite Überprüfung durchzuführen. "Das geschieht derzeit", so Gaal.
Die Übung in Korneuburg sei jedenfalls "angeordnet und genehmigt" gewesen.
Eine Tote bei Kollision im Jänner
Am 22. Jänner wurde bei
einer Kollision auf der Donauuferautobahn eine Frau getötet, weitere sieben
Personen wurden verletzt. Insgesamt waren sieben Autos in den Unfall
verwickelt. Von der Exekutive wurde ermittelt, dass "vermutlich durch die
Zündung pyrotechnischer Gegenstände" starker Rauch aufgetreten war. In der
Folge geriet das Bundesheer in die Kritik. In 260 Metern Entfernung zur
Unfallstelle wurden auf einem Gelände anlässlich einer Nachtlehrvorführung
Nebelhandgranaten gezündet.