Mehr Anzeigen

Kriminalstatistik: Cyber-Crime explodiert

Teilen

Starkes Plus bei Internetkriminalität - 6.413 Anzeigen in nur 6 Monaten. 

Im ersten Halbjahr 2013 sind mit 265.533 Fällen um 0,3 Prozent mehr Delikte angezeigt worden als in den ersten sechs Monaten des Jahres 2012. Konrad Kogler, Generaldirektor für die Öffentliche Sicherheit, sprach bei der Präsentation der Halbjahres-Kriminalstatistik 2013 von einem "marginalen Anstieg". Konkret geht es um ein Plus von 812 Anzeigen. Die Aufklärungsquote liegt bei 42,3 Prozent, ein Rückgang um 0,3 Prozentpunkte gegenüber der Vorjahresquote.

Hier klicken: Die Detail-Statistik für Wien >>>

Den größten Anteil an der Steigerung trägt erneut der Bereich Internetkriminalität mit riesigen Zuwachsraten. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2012 gab es eine Zunahme von 63,1 Prozent auf 6.413 Anzeigen, berichtete Franz Lang, Direktor des Bundeskriminalamtes (BK). Einer der Schwerpunkte in der Polizeiarbeit ist daher der Ausbau des Cybercrime-Competence-Centers, kurz C4, und die Ausbildung weiterer IT-Ermittler bis hin zur Bezirksebene.

Weniger Einbrüche
Es wurde erneut weniger häufig in Wohnungen und Wohnhäuser eingebrochen - minus ein Prozent von 8.248 im ersten Halbjahr 2012 auf 8.167 Anzeigen im ersten Halbjahr 2013. Einen Anstieg gab es erstmals seit drei Jahren beim Diebstahl von Kraftfahrzeugen. Heuer wurden bis Ende Juni 2.242 Kfz als entwendet gemeldet. 2010 bis 2012 hatte die Statistik zum Halbjahr jeweils Tiefstände ausgeworfen (2.247 bzw. 2.014 Anzeigen). Häufiger gestohlen wurden Mopeds und Lkw. Die Anzahl der Pkw-Diebstähle ist hingegen um fast elf Prozent gesunden. Der Rückgang bei den Wohnungseinbrüchen und bei den Autodiebstählen gehe auf die Arbeit von SOKO Ost bzw. SOKO Kfz zurück. Die Zahl der Gewaltdelikte liegt im ersten Halbjahr mit 24 Fällen vorsätzlicher Tötung auf dem drittniedrigsten Wert der vergangenen zehn Halbjahre.

Der Bundesländer-Vergleich
Im Bundesländervergleich sticht Wien mit einem Anstieg der angezeigten Fälle von 3,9 Prozent auf 104.260 Delikte hervor. Hierzu hat laut Franz Lang neben der Internetkriminalität vor allem jener Schaden beigetragen, den sogenannte Mobile Organised Crime Groups seit Februar verstärkt angerichtet haben. Diese vielköpfigen, auf Kleinkriminalität wie Taschen- und Trickdiebstahl im großen Stil spezialisierten Banden, will die Polizei ebenfalls verstärkt bekämpfen.

Mit minus 5,8 Prozent weist Niederösterreich in der Kriminalitätsstatistik bundesweit den höchsten Rückgang an angezeigten Fällen auf. Das gab die NÖ Landespolizeidirektion am Mittwoch in einer Pressekonferenz bekannt. Im ersten Halbjahr dieses Jahres wurden insgesamt 35.193 Delikte angezeigt, im Vergleich zum Vorjahr waren dies um 2.184 Fälle weniger. Auch die Aufklärungsquote konnte um zwei Prozent gehoben werden und liegt nunmehr bei 43,8 Prozent.

Das erfreuliche Halbjahresergebnis ist laut Polizei u.a. auf die zahlreichen Präventionsmaßnahmen zurückzuführen. Die große Herausforderung für das laufende Jahr ist aber nach wie vor, die Zahl der Einbrüche zu senken und die Reduzierung der angezeigten Fälle wegen Raubes und Betrugs, die zugenommen haben.

Stabil verhält sich die Zahl der Einbrüche in bewohnte und nicht bewohnte Einfamilienhäuser. Rückgänge gab es bei Einbrüchen in Wohnungen (minus 11,45 Prozent), in Kraftfahrzeuge (minus 38,04 Prozent), in Kellerabteile (minus 39,63 Prozent) und in Gastronomie-und Beherbergungsbetrieben (minus 20,66 Prozent). Die Zahl der Pkw-Diebstähle sank um 38,92 Prozent, auch jene der Fahrräder ist rückläufig. Schlepperdelikte wurden ebenfalls reduziert.

Erfreuliches gab es auch von der Jugendkriminalität zu berichten: Diese ist um elf Prozent rückläufig. Auch Gewaltdelikte wie Mord und Körperverletzungen sowie strafbare sexuelle Handlungen sind zurückgegangen.

Irrer Coup: Am Dienstag scheiterte ein spektakulärer Geldtransporter-Überfall. Alle Infos dazu >>
 

So filmreif sollte der Coup ablaufen

Der Fahrer des Geldtransporters (schwarz) erkennt, dass er bedroht wird, und drückt auf sein Gapedal.

Mit vollem Tempo rast er an den Tätern und den Fahrzeugen vorbei. Er rammt dabei sogar eine Leitschiene.

Nachdem der Geldtransporter weg ist, zünden die Täter ihren Kastenwagen an, um Spuren zu vernichten.

Die stärksten Bilder des Tages



Kriminalstatistik: Cyber-Crime explodiert
© oe24
Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.

So filmreif sollte der Coup ablaufen

Der Fahrer des Geldtransporters (schwarz) erkennt, dass er bedroht wird, und drückt auf sein Gapedal.

Mit vollem Tempo rast er an den Tätern und den Fahrzeugen vorbei. Er rammt dabei sogar eine Leitschiene.

Nachdem der Geldtransporter weg ist, zünden die Täter ihren Kastenwagen an, um Spuren zu vernichten.