"News"-Aufdecker

Kurt Kuch: Politik über Tod betroffen

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Parteien würdigten Kuch als einen der "wichtigsten Journalisten" des Landes.

Betroffen über den Tod des Journalisten Kurt Kuch hat sich am Samstag die Politik gezeigt. In Aussendungen würdigten Vertreter aller Parlamentsparteien den Verstorbenen. Die Republik sei Kuch zu "größtem Dank" für dessen Aufdeckungen verpflichtete, meinte etwa Norbert Darabos (SPÖ).

Darabos: "Habe einen Freund verloren"
"Kurt Kuch war eine herausragende Persönlichkeit und einer der wichtigsten Investigativ-Journalisten dieses Landes", sagte SP-Bundesgeschäftsführer Darabos in einer Aussendung. Er habe es stets verstanden, "als Journalist seinen Finger auf die wunden Punkte dieser Republik zu legen und Korruption und Misswirtschaft aufzudecken. Vor allem aber war Kurt Kuch ein Mensch, wie er nur selten anzutreffen ist. Mit ihm habe auch ich einen Freund verloren."

Die gesamte Republik sei Kuch "zu größtem Dank für dessen Entdeckungen in Sachen Hypo Alpe Adria, Eurofighter, Buwog, Telekom, Offshore Leaks uvm. verpflichtet", so Darabos, der auch Kuchs offenen Umgang mit seiner Krankheit hervorstrich. Auch SPÖ-Klubobmann Andreas Schieder würdigte die "großen Verdienste" Kuchs.

Darabos wie auch sein ÖVP-Gegenüber, Generalsekretär Gernot Blümel, sprachen den Angehörigen ihr Mitgefühl aus: "Unsere Anteilnahme gilt in diesen Stunden seiner Familie und seinen Freunden", so Blümel. Mit Kuch verliere die österreichische Medienlandschaft einen ihrer bekanntesten investigativen Journalisten, sagte der ÖVP-Generalsekretär und Mediensprecher.

Glawischnig: "Herausragender Journalist"
Auch die Grüne Bundessprecherin Eva Glawischnig würdigte die Verdienste Kuchs. Dieser sei aber nicht nur ein "herausragender Journalist" gewesen, sagte sie. "Er hat uns auch privat durch seinen offenen Umgang mit seiner schweren Krankheit die Augen geöffnet. Sein Kampf gegen den Krebs, der auch zum Kampf gegen das Rauchen wurde, kann nicht hoch genug angerechnet werden." Auch sie sprach der Familie des Verstorbenen ihr Beileid aus.

Betroffen zeigte sich auch NEOS-Klubobmann Matthias Strolz: "Sein journalistisches Wirken war ebenso mutig und beherzt wie das Ringen mit seiner Krebskrankheit." Den Hinterbliebenen sprach er sein tiefes Mitgefühl aus.

Dietrich & Kickl: Mitgefühl gilt den Angehörigen
Die geschäftsführende Klubobfrau des Team Stronach, Waltraud Dietrich, bekundete ebenfalls ihre Anteilnahme. "Mit Kurt Kuch verliert die österreichische Medienlandschaft einen der bekanntesten Journalisten. Der "News"-Journalist wird der Medienwelt fehlen. Unser Mitgefühl gilt nun den Angehörigen, denen es nur ein bescheidener Trost sein kann, dass die gesamte Politik-, Medien- und Journalistenlandschaft mit ihnen trauert", so Dietrich.

"Seine Offenheit im Umgang mit seiner Krebserkrankung, sein Optimismus und sein mutiger Kampf gegen diese Krankheit nötigen den größtmöglichen Respekt ab. Leider hat Kurt Kuch diesen Kampf verloren. Mein tiefempfundenes Mitgefühl gehört seiner Familie und seinen Freunden", erklärt FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl.

Journalisten-Club: "Ein leuchtendes Vorbild"
Auch der Österreichischen Journalisten Club (ÖJC) würdigte den Verstorbenen. "Der Name Kurt Kuch ist ein leuchtendes Vorbild für das, was der österreichische Journalismus leisten kann", so ÖJC-Präsident Fred Turnheim. "Sein öffentlicher Kampf gegen den Krebs und das Engagement des starken Rauchers Kuch in der Anti-Rauch-Initiative `'Don`t smoke' zeigen sehr deutlich, welche starke Persönlichkeit der Journalist Kurt Kuch war."

Als einen der "besten und wichtigsten Journalisten des Landes" würdigte der stv. Vorstand des Instituts für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft, Fritz Hausjell, den Verstorbenen im Gespräch.

Das Besondere an Kuch sei gewesen, dass sich dieser nicht gescheut habe, auch "jene problemhaften Zonen" zu thematisierten, die auch die Eigentümervertreter des Verlages betrafen, sagte Hausjell - etwa mit Blick auf die Aufarbeitung der Briefkastenfirmen von Ex-Raiffeisenbanker Herbert Stepic. Auch habe sich Kuch stets für gute Rahmenbedingungen für investigativen Journalismus eingesetzt.

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